30jähriger Krieg 1618 - 1632, erste Hälfte

  • Verlauf
    • Die ersten Jahre, 1618 - 1620, Teil 3

Donnerstag, 09. April 2020

Transportkarren, Mars, Set 72032, Imperial Army

 

Schwere Artillerie (ohne Besatzung, die stammt aus einer späteren Zeit)

 Mars, Set 72031, Swedish Army with Culverin

 

Berittene Arkebusiere, Mars, Set 72037, Imperial Mounted Arquebusiers

 

Haiduken, Mars, Set 72033, Polish Infantry Mercenaries (Haiduks)

 

Ungarische leichte Reiterei, RedBox, Set 72074, Stradioti Set 1

 

12. Juni 1619 Wien

 

Ein Teil des böhmischen Heeres belagert weiterhin General Boucqoy in Budweis, derweil zieht Graf Thurn mit dem Rest der Böhmen und Mähren vor Wien. Bei St. Ulrich errichtet er Kanonenbatterien, aus denen die kaiserliche Burg beschossen wird. Die Stadt ist nur schwach besetzt, und es kostet den katholischen Teil der Bürgerschaft einige Mühe, 1500 Mann Miiz zusammenzubringen. Diesen schleißen sich dann noch 600 studentische Freiwillige an.

 

Aber die protestantischen Wiener haben sich bereits an den Grafen Thurn gewandt und ihm versprochen, ihm ein Tor zu öffnen. 16 österreichische protestantische Edelleute begeben sich zum König in Wien und wollen von ihm die schriftliche Einwilligung zu ihrer Einigung mit der Böhmen. Doch da erreicht Verstärkung die Hauptstadt: 1 Fähnlein Kürassiere und 300 Arquebusiere aus den Regimentern Dampierre (zu jener Zeit ist es bei den Großen üblich, jeweils ein Infanterie- und ein Kavallerie-Regiment zu unterhalten; das reguläre Kavallerieregiment „Dampierre“ gilt übrigens als das älteste österreichische). Die protestantischen Rebellen ergreift angesichts der schwergepanzerten Reiter die Furcht und sie flüchten sich nach St. Ulrich.

 

Graf Thurn erhält mittlerweile Nachricht von der schweren Niederlange von Mansfelds bei Sablat und soll sofort nach Prag kommen, um die böhmische Hauptstadt zu decken.

 

Juni 1619 Frauenberg, Rosenberg, Strakonitz, Novigrod

 

Durch die Niederlage bei Zablat gezwungen müssen die Böhmen die Belagerung von Budweis aufgeben. Der königliche General kann darauhin ohne Mühe Wodnian, Teyn und Lomnicze einnehmen, er erobert imm ersten Ansturm Frauenberg und auch Rosenholz. Mit Tabor will er das Gleiche versuchen, doch diesem Ort kommt sogleich der Graf von Hohenlohe zu Hilfe. Besser läuft es wieder mit den Städten Strakonitz und Novigrod. Die Besatzung von letzterem (1 Fähnlein) geht zu den Katholiken über.

 

26. Juni 1619 Gratzen und Weitrach

 

Boucquoy hat nun 17 000 Mann beisammen und zieht gegen Stadt und Burg Gratzen. Der böhmische Kommandant lehnt eine Kapitulation strikt ab: und wirf den ersten Ansturm zurück, die königlichen Wallonen verlieren 80 Tote und 200 Verwundete. Doch in der Nacht füllen die Ungarn die Gräben der Stadt, und da sinkt dem Böhmenkommandanten der Mut. Am nächsten Tag kapituliert er. Boucquoy gesteht der Besatzung den Abzug mit Ober- und Seitengewehr (in voller Ausrüstung) zu. Danach ist Weitrach an der Reihe, dessen Besatzung ebenfalls in voller Montur ausmarschieren darf.

 

1.August 1619 Teyn

 

Am 29. Juli bricht der böhmische Feldherr Graf Thurn mit 46 Kornet Reiterei (Schwadron) und 48 Fähnlein Fußvolk (Kompanie) auf, um den (mittlerweile) kaiserlichen General Boucquoy anzugreifen. Lediglich 1500 Mann läßt er zur Deckung seines Lagers bei Lomnicz zurück. Boucquoy aber hat ganz andere Probleme, seine Ungarn sind desertiert, und er weicht der Schlacht aus. Thurn wendet sich daher gegen das kaiserliche Teyn, erobert die Stadt im ersten Sturm und läßt die gesamt Besatzung niederhauen. Doch schon am 15. August erobern die Kaiserlichen Teyn zurück.

 

1619 Josewitz, Nikolsburg

 

Die mährischen Stände haben sich mit den böhmischen gemein gemacht, General Dampierre rückt mit 8000 Mann zu einer Strafexpedition in Mähren ein. Das feste Schloß Josewitz erobert er im Sturm, aber vor Nikolsburg ist ihm nicht so viel Glück beschieden. 

 


5. September 1619 Kaschau

 

Bethlen Gabor (den Wallenstein nur spöttisch den „Herrn Bethlehem“ nennt) tut nach außen so, als bleibe er dem Kaiser verbunden, rüstet aber in Wahrheit ein Heer, um den Protestanten in Böhmen zu Hilfe zu kommen – Bethlen ist Calvinist. Als er seine Armee beisammen hat, fällt er in Österreichisch Ungarn ein und erobert einige Gespanschaften (Dorf oder Grafschaft, heute noch gebräuchlich als „Bezirk“) und schickt dann seine Obersten Rhedèy und Szécsy mit 18 000 Mann und 18 Geschützen (die vermutlich eine Leihgabe des türkischen Sultans sind ein Beleg dafür, das das Türkische Reich doch einen gewissen Anteil am 3ß-jährigen Krieg gehabt hat) nach Kaschau (heute in Slowakei, das damals als Oberungarn zu Ungarn gehört). Zunächst widerstehen die Bürger dem Ansturm, aber ihr Mut sinkt immer mehr, und als alle Hoffnung aus Entsatz ausbleibt, liefern sie den Feinden den katholischen Stadtkommandanen, Oberst Dezi, aus, der sich zumindest bei den Protestanten sehr unbeliebt gemacht hat. Am 5. September ergibt man sich.

 

September 1619 Fillek, Neuhäusel und andere

 

Die beiden siebenbürgischen Obersten nehmen sich als nächstes die Festung Fillek vor. Auch sie fällt, woraufhin sich viele Ortschaften der Umgegend ebenfalls kampflos ergeben. Der Kommandant von Neuhäusel wird von seinen eigenen Leuten ausgehändigt, und nur die Städte Komorn und Raab bleiben dem Kaiser treu. Allerdings setzen sich viele der dort stationierten Haiduken (ungarische Grenzsoldaten, die polnische Infantrie trägt die gleichen Uniformen) nach Siebenbürgen ab.

 

September 1619 Rosenberg

 

Die kaiserlichen Truppen stehen in Böhmen gut da, bis Boucquoy den Befehl erhält, sofort nach Wien zu marschieren, denn man befürchtet einen Angriff der Siebenbürger unter Bethlen Gabor. Der General läßt nur in den größeren Orten eine Garnison zurück und greift auf dem Weg nach Wien Rosenberg, um bei seiner Rückkehr nach Böhmen einen geeigneten Eintrittspunkt in seinem Besitz zu haben. Die Burg wird aus neun Stücken (Geschützen) beschossen, und die schlesische Besatzung (2 Fähnlein – Kompanien) ergibt sich nach kurzem Widerstand. Sie erhalten freien Abzug, aber nur mit Seitengewehr (mit Säbel, also ohne Gewehr, Pike und so weiter). Dann eilt Boucquoy zur nahen Grenze und deckt seinen Marsch gegen die nachrückenden Böhmen mit Verhauen.

 

Beim nächsten Mal

 

Gibt es den Bremen-Verdener Feldzug von 1675-76. Die RED BOX-Russen sind noch nicht eingetroffen, und in diesen Zeiten sind die Grenzen beinahe dicht.