30jähriger Krieg 1632 - 1648, zweite Hälfte


Mittwoch, 19. September 2018


Bild oben: Rechter schwedischer Flügel mit dem schwedischen Ablenkangriff.

 

Situation

 

So eine Belagerung ist eigentlich gar nicht schwierig nachzustellen. Die eine Seite schießt Löcher (Breschen) in die Stadtmauer, die andere stürmt heraus (Ausfall), wenn die Belagerer gerade nicht so gut aufpassen, und haut alles zu Klump, was selbige am Vortag aufgebaut haben. – Statt Bäumen gibt es freie Fläche beziehungsweise Mauertrümmer, Schanzen, Vorwerke und Gräben.

 

Wir haben uns also für einen solchen Ausfall entschieden, uns aber zeitlich nicht genau festgelegt. Schließlich soll der Ausgang ja, der Spielfreue wegen, noch offen sein. Und anfangs hat das Schlachtenglück den Schweden gewunken, zum Ende hin den Bayern.

 

Nach einer reinen Infanterieschlacht stand uns der Sinn. Beide Seiten haben nicht über besonders große Mengen an Reiterei verfügt, und Kanonen stehen hier auch erst einmal nur im Weg herum.

 

Bild oben: Linker schwedischer Flügel mit dem Hauptangriff.

 

 

Figuren

 

Die Schweden rekrutieren sich aus nämlichen Figuren von REVELL. Diese ehemals sehr rührige Firma, die den Figurensammlern viele neue Epochen erschlossen hat, bringt seit einiger Zeit wieder einige ihrer Sätze als Neuauflage im Doppelpack heraus. Sollten auch die Figuren aus dem 30-jährigen Krieg an der Reihe sein, heißt es für uns zugreifen. Aber bis es soweit ist, können für die heutige nachgestellte Schlacht auch gern die bereits in der letzten Folge vorgeschlagenen Figuren eingesetzt werden. Die REVELL-Schweden dienen hier allein dem Zweck, sich farblich von den Bayerischen abzusetzen (die Schweden sind, wie wir es bezeichnen wollen, mittelgrau).

 

Die Katholischen stammen alle aus dem Hause MARS, und mit denen haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Man darf und soll die Figuren aus den verschiedenen Sätzen ruhig durcheinandermischen, im 30. Jahr des Krieges trägt niemand mehr eine ordentliche Aufmachung.

 

Die Schweden setzen Piken ein, die Bayern haben die Stangenwaffen zurückgelassen, sie wollen mit dem Schwert kämpfen – was im Nahkampf sehr beliebt war, in der Enge kann eine immerhin viereinhalb Meter und mehr lange Pike ganz schön lästig und hinderlich werden.

 

Die Schwedischen wie die bayerischen Regimenter sind nicht auf der Höhe ihrer Zeit, und wir gewähren ihnen 7-9 Plattformen, also gut 800 bis gut 1000 Mann. Die Schweden verfügen in dieser nachgestellten Schlacht über 24 Plattformen, die Bayern über 26.

 

Bikd oben: Bayerisches Lager mit viel Sonne.

 

 

Sonderregeln

 

Einige unserer Leser/Spieler möchten ihre Partien gern blutiger, schneller und handlungsbetonter gestalten. Deswegen versuchen wir es heute einmal ohne die alte DBA-Regel, das für zwei Angreifer, die sich auf denselben Gegner stürzen, dem Angegriffenen lediglich 1 KP abgezogen wird, ansonsten aber die KP des zweiten Angreifers im wahrsten Sinn des Wortes unter den Tisch fallen.

 

(Wem die bisherige Regelung lieber ist, niemand soll gezwungen werden, wie überhaupt alle von uns vorgeschlagenen Regeln freiwillig sind.)

 

Wenn zwei Einheiten auf denselben Gegner schießen und nicht gerade in andere Kämpfe verwickelt sind, wird dem betreffenden Gegner kein KP abgezogen, sondern beide Schützen addieren ihre KP. Dies gilt für hinter- wie nebeneinander stehende Schützen-Plattformen.

 

Beim Nahkampf zählen nur die nebeneinander kämpfenden eigenen Einheiten ihre KP zusammen. Der Hintermann spielt hier keine Rolle.

 

Wer beim Schießen in einer Deckung steht/sitzt/liegt erhält 1 zusätzlichen KP, sowohl wenn er selbst beschossen wird, als auch, wenn er selbst Feuer gibt.

 

Die Feuerreichweite beträgt 12 cm

 

Bild links: Im bayerischen Lager formieren sich die Truppen zum Gegenangriff.

 

 

 

Beim nächsten Mal

 

geht es wieder am Anfang los, wir wenden uns unseren Unterreihen zu und schauen uns eine neue Schlacht aus den Burgunderkriegen an: Die von Planta aus dem Jahre 1475 nämlich.