Die Glaubenskriege, 1550 - 1618


Donnerstag, 01. August 2019

 

Vorab …

 

Auch uns macht die Hitze zu schaffen, und wir sind über uns selbst erstaunt, daß die 40 Grad so eine Wirkung haben, obwohl sie doch in unseren Breitengraden noch im Bereich des Normalen liegen.

 

 

Situation

 

Natürlich haben uns die Caracolen der Kürassiere keine Ruhe gelassen (haben wir so etwas schon einmal im größeren Stil gehabt?), und wir haben uns dann dafür entschieden. Also da steht ein Schweizer Pikenblock auf der katholischen Seite, und auf den stürzt sich die Reiterei des Admiral Coligny. Eigentlich ein törichtes Unterfangen, denn solche Pikenblöcke sind gerade dafür da, Kavallerie zu behindern. Auf der anderen Seite möchte man auf Seiten der Hugenotten natürlich die stärkste Abteilung des Gegners ausschalten. Und schwere Reiterei gilt damals immer noch als die Königin des Schlachtfelds; tatsächlich ist sie das aber schon lange nicht mehr. Die Schweizer vermieten dem französischen König, wann immer er sie braucht, sechstausend Mann – allein dem König und nicht etwa Frankreich.

 

 

Die Schweizer stellen sich in der Hauptsache aus Piken zusammen, denen einige Arkebusiere zugeteilt sind. Alle anderen Waffengattungen (Bidenhander, Hellebarden usw.) sind darin aufgegangen. Die Schweizer sehen jetzt auch äußerlich aus wie alle anderen, nämlich nach spanischer Art mit “Kesselpauke” (der ausgestopften kurzen Hose) und Morion oder Eisenhut auf dem Kopf. In den nächsten Jahren wird sich ein Wandel vollziehen, die Hosenbeine werden länger, bis zur knielangen Dreiviertelhose; und dergestalt gewandet sieht man sie bis weit hinein in den Dreißigjährigen Krieg.

 

Die Reiterei setzt sich zusammen aus der schweren Kavallerie (und deren Mitglieder sehen noch am ehesten wie Panzerreiter oder Ritter aus), berittenen Arkebusieren (ebenfalls wie auch noch im Dreißigjährigen Krieg gebräuchlich, eine Art Schutztruppe für die Schweren, zum Beispiel wenn diese abgestiegen sind und sich in einem Infanterieblock eingereiht haben) und die Kürassiere (mit “Dreiviertelrüstungen” ausgestattet: obere Körperhälfte weitgehend gepanzert, unten lediglich mit knielangem Beinpanzer auf der Vorderseite versehen – aber mit ihrer gemischten Bewaffnung als Pistolenschütze und Schwertkämpfer eine wahre Allzweckwaffe).

 

 

Figuren

 

MARS hat auf diesem Gebiet eine Menge getan, und wir beziehen die Kavallerie komplett von dieser Firma. Bei den Kürassieren (sie heißen in fast allen anderen Ländern um diese Zeit “Reiter” oder “Rydar” ((im Russischen)), “Cuirassiers” und Entsprechungen werden sie dann erst Ende des 17. Jahrhunderts. Wir haben ein wenig gemogelt und ein paar spätere Kürassiere unter unsere Truppen gemischt, aber aus dem Stand 60 passende Figuren zu finden, fällt nicht immer leicht. Und wenn wir das dürfen, dann Ihr doch wohl auch.

 

Für die Infanterie haben wir RED BOX mi seinem Spanier-Dreifach-Satz. Dort finden wir ausreichend Pikeniere und Arkebusiere, sogar ein paar Musketiere, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der letzte Schrei, weil Musketenkugeln wirklich alles durchschlagen (außer Mauern, natürlich). Deswegen hat man Feldartillerie auch für überflüssig gehalten, sind Musketen doch viel handlicher und beweglicher. Irgendwann ist man aber auch in dieser Frage wieder klug geworden.

 


Sonderregeln

SOLO

 

Ja, dieses Spiel kann man auch allein bewältigen. Und zwar bedient man die Reiterei. Diese muß versuchen, an den Schweizern vorbeizukommen und zu der Ruine hinter den Pikenieren vorzustoßen, wo sich das katholische Lager befindet. (Wir haben das Modell gleich hinter den Figuren aufgestellt, weil es sonst nicht mehr aufs Bild gegangen wäre; natürlich muß es etwas weiter nach hinten verschoben werden.) Diejenigen, die das schaffen, kehren nicht mehr ins Geschehen zurück. Da es vor allem am Anfang alles andere als einfach ist, die Reihen der Schweizer zu durchbrechen, sollten am Spielende 20 Reiter in der Ruine für den Sieg reichen.

 

Die schwere Reiterei hat einen schweren Stand, und der Spieler sollte lieber versuchen, die Kürassiere durchzubekommen. Die berittenen Arkebusiere sind vor allem dafür da, bei den Schweizern für Verwirrung zu sorgen.

 

Die Schweizer stürmen als Block pro Runde 5 cm vor. Sollten sie den Spielfeldrand erreichen, haben sie automatisch gewonnen (ist aber bei unseren Versuchsspielen nie vorgekommen, doch wer weiß?) Sollten unter ihren Arkebusieren zu große Lücken entstehen, dürfen die Spießer ihren Block verbreitern, das heißt, von vier auf drei Reihen.

 

 

Beim nächsten Mal …

Ohje, die Vorschau haben wir aus Versehen schon inder letzten Folge gebracht … Also, Rochetta am Tanara.