ZUM GELEIT

Freitag, 06. März 2020

 

Fastenzeit 2020

 

VIDEO

Balaklawa 1854

 

Nach langer Zeit gibt es endlich wieder ein Video von Kolyan Ionow und seinen Freunden. Die Schlacht bei Balaklawa fällt zwar etwas aus unserem Zeitrahmen, ist aber für alle an der Militärhistorie Interessierten höchst interessant. Das vorliegende Video wurde in der gewohnten Qualität aufgenommen und entbehrt auch diesmal nicht der Leidenschaft. Der Film konzentriert sich auf den Angriff der leichten Kavallerie-Brigade, einem englischen Trauma, obwohl von manchen auch als einzigartiges Heldenstück gefeiert. Wir erinnern uns, andernorts einmal den Ausdruck „Angriff der Licht-Brigade“ gelesen zu haben und bereits damals über die Geschichtslosigkeit unserer Gesellschaft gegrübelt zu haben; seitdem ist es darum nicht besser bestellt geworden. Und wo wir schon einmal beim Thema sind, schon damals, vor knapp 175 Jahren galten in der westlichen Presse die Russen als die Bösen und die Türken als die Guten …

 

Alliierte (nach Wikipedia; Schreibweise russischer Namen nach englischer Transkription)

 

Britische Armee (Lord Raglan)

Kavalleriedivision (Lord Lucan)

schwere Brigade (Scarlett)

leichte Brigade (Earl of Cardigan)

1. Infanteriedivision (George, 2. Duke of Cambridge)

Guards Brigade (Bentinck)

Highland Brigade (Garnison Balaklawa) (Colin Campbell)

4. Infanteriedivision (Cathcart)

1. Brigade (Goldie)

2. Brigade (Torrens)

 

Französische Armee (Canrobert)

1. Kavalleriebrigade (d'Allonville)

Observationskorps (Bosquet)

1. Brigade (Espinasse)

2. Brigade (Vinoy)

 

Gesamtstärke: 20.000 Mann, 41 Geschütze

 

Russen

 

Russische Armee (Liprandi)

Kavallerie (Ryzhov)

Nord-Kolonne (Skiuderi)

Linke Zentrumskolonne (Semiakin)

Rechte Zentrumskolonne (Levutski)

Süd-Kolonne (Gribbe)

Reserve (Zhaboritski)

 

Gesamtstärke: 16 000 Mann

 

Einleitung im Video

(veröffentlicht 16. Februar 2020 um 18:12 Uhr)

Das Video setzt die Geschichte der Ereignisse des Krimkrieges von 1854-56 fort. 1854 belagerte die alliierte anglo-französisch-türkische Armee Sewastopol. Alliierte Vorräte gingen durch den Hafen von Balaklawa. Die Russen versuchten, den Ort zu erobern und die Alliierten von ihren Vorräten abzuschneiden. In dieser Schlacht gab es den berühmten Angriff der englischen leichten Kavallerie-Brigade. Elite-Kavallerie, die einen unvernünftigen Befehl ausführte, galoppierte ins "Tal des Todes" ...

 

VIDEO

https://vk.com/club7879149?z=video-7879149_456239058%2Fvideos-7879149%2Fpl_-7879149_-2

 

 

Einleitung und Erklärungen von Kolyan Ionow

Nachdem als Folge der Schlacht an der Alma, belagerten die alliierten anglo-französisch-türkischen Armeen Sewastopol. Die Verbündeten wurden über den Hafen von Balaklawa versorgt. Das russische Kommando beschloß, Balaklawa anzugreifen und die Verbündeten ihres Nachschubs zu berauben. Die russischen Truppen des Generals Liprandi (ca. 16 000 Mann) griff aus den Fedjukhiniz-Bergen an. Vier von den Türken besetzte Schanzen mit Kanonen deckten die Ebene, gefolgt von der englischen Kavallerie und dem 93. schottischen Infanterieregiment: weiter von oben nach unten, roter Eropkin, Fedjukhin-Gebirge, Liprandi, Ryschhow, Tavernenbrücke, Sinjakin, Black River, Blue-Sapun-Berg, Cardigan , Schanze Nr. 4, englische Kavallerie, Türken, Scarlett, Schanze Nr. 3. 93. Schottisches IR, Türken Schanze Nr. 2, Campbell, Türken Schanze Nr. 1, d. Mücken

 

Zeit: 00.57-00.59 und 01.17-01.18 das Gleiche aus einem anderen Blickwinkel,

 

Zeit: 02:40 – 02.42 Nach einer kurzen Schlacht nahmen die Russen die 4 Schanzen und erbeuteten die Kanonen.

 

Zeit: 05.56 - 05:58 Uhr. Französische Batterie, britische Dragoner, Scarlett, russische Husaren, Kadiknoy, 93. schottisches IR, Campbell, Ryzhov, Kosaken, russische Husaren, Türken.

 

Zeit 06: 31 - 06:34 - Russische Kavallerie verfolgte die Türken. Wurde aber von der schottischen Infanterie gestoppt, dann griffen die englischen Dragoner die russische Kavallerie an. Lord Roglan befahl seiner Kavallerie, sie zu stoppen, als er sah, wie die Russen Kanonen aus den Schanzen wegnahmen.

 

10:50 - 10: 52 russische Batterie, russische Husaren. Kosaken, leichte Brigade, Cardigan, schwere Kavallerie, Scarlett

 

13:33 - 13: 35-russische Batterie, russische Batterie, leichte Kavallerie, Kosaken, russische Batterie.

 

15:34 - 15: 36-Kosaken, russische Infanterie, leichte Brigade, russische Husaren Ryzhov.

 

16:53 - 16: 56-Kosaken, leichte Brigade, russische Husaren Ryzhov, russische Lanzenträger, Eropkin.

 

21:55 - 22:30 - nach einem 20-minütigen Angriff war die britische Elite-Einheit, die leichte Kavallerie-Brigade, besiegt, mehr als 2/3 von 700 Reitern wurden getötet oder verwundet.

 

RUSSISCHE REITEREI

http://theredbox.com.ua/

 

RED BOX hat gleich sechs Sätze russische Reiterei des 16. Jahrhunderts auf den Markt gebracht.

 

Das Sextett ist unterteilt in Orscha (eine Feldschlacht im Russisch-litauischen Krieg von 1512-1521, die die Litauer gewonnen haben, und die wir uns bei passender Gelegenheit näher anschauen wollen)

 

Kasan 1552 (eine Belagerung im letzten Russisch-kasanischen Krieg.) In Kasan, östlich von Moskau gelegen, sitzen Tataren, und die beiden Mächte haben sich immer gekebbelt. Nun aber, 1552, nehmen die Russen die Hauptstadt des gleichnamigen Khanats ein, und das erste Tataren-Reich ist aus dem Weg geräumt. Wir werden uns noch mit den Tataren beschäftigen.

 

Die einen sind gepanzert, die anderen nicht. – Die Reiterei der Adlige (auch lokale Miliz genannt) setzt sich zusammen aus dem Gutsherren, seinem bewaffneten Gefolge und dem Aufgebot (in Kriegszeiten). Jeder panzert sich so, wie er es sich leisten kann, und wie überall auf der Welt prunken auch die vermögenden Russen gern.

 

Die einen haben Helme mit hohen Spitzen, die anderen nicht. – Der spitz zulaufende Helm stammt nicht von den Mongolen, sondern von den Persern. 1501-1722 regiert in Persien die Dynastie der Safawiden, und am und im Kaukasus berühren sich die beiden Reiche, mal um die Klingen miteinander zu kreuzen, mal um Handel zu treiben. In den 50er Jahren des 16. Jahrhunderts hat das Russische Reich das Astrachan-Khanat (Tataren) am Unterlauf der Wolga in seinen Besitz gebracht und das stößt ans Kaspische Meer. Seitdem geraten die Spitzen-Helme in Mode.

 

Kazan 1

 

Die einen tragen Schilde, die anderen nicht. Schilde haben die Russen immer gemocht, von denen in normannischer oder Tropfenform über rechteckige bis runde. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts sind aber nur noch die runden in Gebrauch.

 

Ab dem 17. Jahrhundert verschwinden hohe spitze Helme und Schild allmählich, sind aber noch bis in die frühe Zeit des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Die neue russische Kavallerie von RED BOX ist, mit oben erwähnten Einschränkungen von der Mitte des 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderte in Gebrauch.


SPANISCHER ERBFOLGEKRIEG bei STRELETS

http://www.strelets-r.com/Pages/Campaign.aspx?CamID=17

 

So langsam wird es was mit dem neuen Sammelgebiet. Zwei französische Sätze, die aufhorchen lassen (Füsiliere und Musketiere) und 3 britische, die uns aber noch nicht so sehr interessieren (der britische Einsatz in diesem Krieg ist nicht so gewaltig, wie sie selbst sich gern sehen, ganz zu schweigen von der Tatsache, daß Großbritannien vorzeitig aus dem Ringen ausgestiegen ist, die Verbündeten also im Stich gelassen hat).

 

Sobald STRELETS auch Artillerie und Kavallerie im Angebot hat, gehen wir die Sache ernsthaft an.

Beim nächsten Mal …

schauen wir nochmals nach den Ungarn auf dem Weg nach Wien.

 


Donnerstag, 19. Dezember 2019

 

Rückblick auf ein …

mäßig spannendes Jahr. RED BOX war am fleißigsten, läßt jetzt aber stark nach und will verstärkt Fantasy auf den Markt bringen. Na, Prost Mahltzeit!

 

- Es gab aber wenigstens die “Burgundischen Schützen”, eine Sammlung von Schützen (Armbrust, Handbüchsen, erste Arkebusen), wie man sie nicht alle Tage zu sehen bekommt. Die lassen sich natürlich für alle Mächte gebrauchen, die Ende des 15. Jahrhunderts Schützen eingeführt und nicht gerade hinter dem Mond gelebt haben (die Schweiz hat sich mit Handfeuerwaffen schwer getan, und die Engländer haben sich lieber noch gut hundert Jahre auf ihre Langbögen verlassen).

 

- Des weiteren hat man den Doppelsatz “Kosaken-Kavallerie” auf den Markt gebracht, und die können wir nicht nur gut gebrauchen, mit denen hat es auch seine ganz eigene Bewandnis. Berittene Kosaken sind bei Polen und Russen zum Einsatz gekommen, aber bei den Polen als Reiter hinter den Husaren, und diese waren wie Kosaken gekleidet. Husaren gab es immer zu wenig, deswegen die hinter ihnen reitenden ”Kosaken”, um etwas mehr Masse vorzutäuschen. Die eigentlichen wahren Kosaken sind zu Fuß gegangen und stammten im wesentlichen von den Saporoger Kosaken.

 

- Bei den Russen gibt es den Dienstrang “Kosake”, und bei denen handelt es sich meist um Schützen zu Fuß (bei ihnen konnten aber auch echte Kosaken Dienst tun). Berittene Kosaken finden sich bei den Russen in der leichten Reiterei und bei den “Grenzkosaken”, die beritten oder zu Fuß auf die Tataren und andere aufgepaßt haben.

 

- Von MARS hört man schon länger nichts Spannendes mehr, und es wird vermutlich noch schlimmer, weil man dort überlegt, auf 1:32 umzusteigen. Warten wir es ab.

 

- Aber es gibt auch Interessantes zu vermelden, STRELETS hat eine neue Reihe gestartet, den Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714). Unsere Begeisterung halt sich noch in Grenzen. Denn es gibt längst eine Vielzahl von Sätzen für den Großen Nordischen Krieg (1700-1721), und wie zu Anfang des 18. Jahrhunderts üblich sehen die Uniformen der verschiedenen Mächte alle ziemlich gleich aus (nur farbliche Unterschiede). Das heißt, die russische Infanterie von ZVESDA kann durchaus als eine der beteiligten Armeen im Spanischen Erbfolgekrieg eingesetzt werden. STRELETS hat selbst schon Russen und Schweden des Großen Nordischen Krieges in breiterer Auswahl veröffentlicht. Außerdem hat man jetzt mit englischer Infanterie begonnen, und die war beim großen westeuropäischen Ringen nicht immer und überall dabei. Warten wir auch hier ab. STRELETS zeichnet sich dadurch aus, daß man eine große Palette von Sätzen herausbringt, und da ist dann bestimmt der eine oder andere Blickfang für uns dabei. Schon sind “Französische Füsiliere” angekündigt, die über bessere Gewehre verfügten als die Luntenschloß-Musketiere. Füsiliere wurden als Begleitinfanterie der Artillerie und als leichte Infanterie eingesetzt; ob Füsiliere Bajonette hatten, ist nicht für alle Mächte eindeutig belegt.

 

In eigener Sache

Wir freuen uns, daß es mit unserer schönen Seite immer weitergeht! Bislang konnten wir 67 Schlachten aus der Nähe betrachten, und darauf sind wir schon etwas stolz. Erst recht erfreut und stolz sind wir über unsere Leser, die uns so lange die Treue gehalten haben.

 

Wir wünschen ein schönes Weihnachtsfest und ein aufregendes neues Jahrzehnt!

 


Dienstag, 11. Juni 2019

 

Burgunder

 

Leider haben wir im Moment keine Möglichkeiten, Neuerscheinungen zu kommentieren, zum Beispiel in Form einer Rezension. Wir wollen daher hier auf unserer Hausseite selbiges nachholen. Es sind ohnehin nur Artikel von RED BOX, nachdem MARS sich eine Pause vom 17. Jahrhundert genommen und sich auf den II. Weltkrieg verlegt hat. Wir wollen das mal unkommentiert stehenlassen und hoffen, daß sie in nicht allzu ferner Zukunft reumütig zu uns zurückkehren. So schlecht, wie „Plastic Soldiers Review“ ihre Figuren fast schon mit Vorsatz gemacht hat, waren sie nämlich gar nicht.

 

Vor gut einem Jahr erschienen bei RED BOX die „burgundischen Schützen“ unter den Liefernummer 72124. Hier finden wir 32 derselben, je 16 Armbrustschützen und Arkebusiere. Wir wären mit einer anderen Stückelung zufriedener gewesen. Auch wenn die Gewehrschützen im folgenden Jahrhundert einen vollkommenen Siegeszug antreten werden, sind sie im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts noch in eher bescheidenem Umfang vorhanden, während alle zeitgenössischen Armeen wahre Massen an Armbrustschützen ins Feld geführt haben (bis auf die Engländer, die noch bis zum Ende des 16. Jahrhunderts auf Langbögen gesetzt haben).

Die Kleidung der Figuren ist tadellos und spiegelt den Reichtum solcher Herrscher wie dem burgundischen Herzog oder dem französischen König wider. Der Ankauf sei jedem Spieler dringend zuzuraten, zumal diese Figuren unmittelbar vor den Spaniern, Italienern, Landsknechten und Schweizern einzuordnen sind, die RED BOX ebenfalls im Programm hat (und keine Sorge, es gibt noch mehr als genug Schlachten aus jener Zeit, die wir hier vorstellen möchten).

 

„Erstürmung der Burg Tatai“

 

Unter dem Stichwort „Tatai Patara“ stellen alljährlich Reenacter hauptsächlich aus Ungarn die Schlacht um Burg Tatai aus dem Jahr 1597 nach, in der Habsburger und Ungarn gemeinsam gegen die Türken gerungen haben (die Quellenlage ist leider nicht überwältigend, aber wir schauen trotzdem einmal, ob sich daraus nichts machen läßt.

 

Auf dieser Seite findet Ihr alles Wissenswerte über das Spektakel auf Deutsch: http://tataipatara.hu/index.php/hu/ und hier auf Englisch: https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=hu&tl=en&u=http%3A%2F%2Ftataipatara.hu%2Findex.php%2Fhu%2F

 

Unser neuer ungarischer Gewährsmann, Janos Balogh, hat das Festival besucht und uns einige wunderbare Photos geschickt, von denen wir hier eine kleine Auswahl zeigen wollen.

Bild 1, siehe oben: "Ein Verwundeter"

 

Bild oben: Einmarsch der abgestiegenen Reiter der Kaiserlichen und Ungarn (ganz hinten am Ende die Kanonen)

 

Bild oben: Einmarsch der Landsknechte

 

Bild oben: Und da kommen auch schon die Türken

 

Bild oben: Die ungarischen (rechts) und die türkischen Leichten schenken sich nichts

 

Bild oben: Nach der Schlacht, die Frauen versorgen die Verwundeten (inoffiziell filzen sie die Leichen)

 

Bild oben: Ein ganz schönes Arsenal – was so aussieht wie Spazierstöcke, sind Kriegshämmer, die Spitzen durchbohren alles

 

 

Spieletag

 

Janos hat nicht nur eine eigene Homepage https://hadijatekos.blog.hu/2019/06/10/historikum_v_hadijatek_nap_gyor_2019_06?utm_source=bloghu_megosztas&utm_medium=facebook_share&utm_campaign=blhshare&fbclid=IwAR1jDzL-6gqSpGdNicqo1RwariQh1_otUYC0TIY3rErpFf7EzTnRXyxmyeo

 

Hier in der deutschen Übersetzung: https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=hu&u=https://hadijatekos.blog.hu/&prev=search

 

und hier in der englischen: https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=hu&tl=en&u=https%3A%2F%2Fhadijatekos.blog.hu%2F&sandbox=1

 

 

Wer sich auf dem Gruppenphoto ganz unten umschaut, wird feststellen, daß auch Frauen mitmachen, und den Autor Janos entdecken, der dritte von links in einem roten Hemd.

 

Neben zahlreichen Photos (© alle Photos Janos Balogh) hat uns der Autor auch ein Video geschickt, das wir Euch nicht vorenthalten wollen:

 

https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=k4UYTRyPQ5M

 

Die Spielgruppe kommt alles Vierteljahr zu einem Spielewochenende zusammen und hatte Anfang Juni 6 Spieltische und über 20 Teilnehmer. Glückauf für die weitere Entwicklung oder ein herzliches „Jó szerencsét!“

 

Kosaken

 

Von RED BOX sind auch mit offiziellem Erscheinungsdatum Mai 2019 berittene Kosaken im Zweierpack erschienen (72125 und 72126). Erstere enthält je 3 Lanzenreiter und Bogenschützen, zweitere 3 Säbelkämpfer, einen mit Streitaxt, einen Gewehrschützen und 1 Offizier. Die Auswahl ist gut, wir hätten nur gern ein paar mehr Gewehrschützen gesehen. Die Kosaken vom rechten Dnjepr-Ufer oder dem Wilden Feld (was Engländer und Ukrainer in geschichtsverfälschender Weise als „ukrainisch“ bezeichnen – wir wollen hier aber ausdrücklich die Kollegen von der „Plastik Soldier Review“ loben, die, wiewohl englischsprachig, diesen Unfug nicht mitmachen) sind aber keine Reiter (bis auf eine handvoll Aufklärer)

 

So, und jetzt kommt der komplizierte Teil: Kosaken-Reiterei gibt es bei den Polen und Litauern, das sind aber als Kosaken gekleidete Polen, so wie dieser Doppelstaat gern die Bekleidung/Uniform von Nachbarländern für die eigenen Truppen ausgeborgt hat (ungarische Haiduken, türkische Janitscharen, deutsche Musketiere usf.). Diese polnischen Kosaken sind hinter den Husaren (von den Serben abgeguckt) hergeritten, damit eine solche Attacke mehr Schwungmasse hatte. Die zwei- dreifache Menge an Kosaken gegenüber Husaren war üblich.

 

 

Kosaken hatten aber auch die Russen, in Form von berittener Infanterie an ihren Südgrenzen gegen Tataren und Türken – genannt Grenz-Regimenter.

 

Und dann gibt es noch die Don-Kosaken, die hauptsächlich beritten gewesen sind, aber bei unseren Schlachten meist außen vor blieben. Ach, warum kann es nicht einfach und logisch sein.

 

 

Beim nächsten Mal

sind wieder die Kosaken an der Reihe. Nach der Schlacht an den Gelben Wassern fragen wir uns, was aus der polnischen Hauptmacht geworden ist, und die treffen bei Korsun auf die Aufständischen.

 


Mittwoch, 06. März 2019

Schlacht bei Kulikowo 1380, Video von Kolyan Ionow:

https://vk.com/videos-7879149?z=video-7879149_456239035%2Fclub7879149%2Fpl_-7879149_-2

 

 

Vorwort

 

Es geht, wie stets, ums Geld. Rußland ist von der mongolischen „Goldenen Horde“ abhängig und muß dieser alljährlich Tribut entrichten. 1374 stellt der Moskauer Großfürst Dimitri die Zahlungen ein, der Khan der „Goldenen Horde“ verlangt hingegen eine Erhöhung des Tributs. Solche „Mißverständnisse“ kommen immer schon und immer wieder vor. Meistens gibt es dafür nur eine Lösung: die militärische. Bereits 1378 prallen die beiden Heere aufeinander, doch 1380 geht es dann richtig zur Sache. Moskau hat ein breites Bündnis zustandegebracht, an dem fast alle russischen Fürstentümer beteiligt sind. Khan Mamai stellt dem eine noch größer Arme zusammen, die in der Hauptsache aus Mongolen besteht; aber auch andere Nomadenstämme sind dabei und sogar ein Kontingent Genuesen (Genua hat sich, ähnlich Venedig, ein Kolonialreich aufgebaut und sitzt unter anderem auf der Krim; da man es sich natürlich mit seinen Nachbaren nicht verderben will, schickt man dem Khan eine Abteilung Armbrustschützen). Und die Mongolen streben ein weiteres Bündnis an, das mit dem Großfürstentum Litauen.

 

Der moskowitische (Moskauer) Großfürst Dimitri zieht dem Khan entgegen, zum einen, um diesen daran zu hindern, in Rußland einzufallen, zum anderen, um eine Vereinigung der mongolischen mit den litauischen Truppen zu verhindern. Der Plan geht auf, und die bereits im Marsch befindlichen Litauer reihen sich bei den Russen ein. Am 30 September kommt es dann auf dem Kulikowo-Feld zur Begegnung. Dimitri hat die Stelle gut ausgewählt: Eine Reiterarmee wie die mongolische braucht Raum, um sich entfalten zu können, und genau der fehlt ihr hier. Auch ist die Bodenbeschaffenheit des Feldes nicht gerade ideal.

Die Russen marschieren in ihrer gewohnten Form der fünf Regimenter auf, Kolyan Ionow hat deren Position im Video angezeigt (ca. 00:23 Minute), von oben nach unten, von links nach rechts (rote Schrift für die Russen): Regiment der rechten Hand, Vorhut (meist nur aus leichter Reiterei bestehen), Großes Regiment (meist nur aus Infanterie bestehend), Nachhut oder Wach-Regiment (hier als Reserve bezeichnet), Regiment der linken Hand.

 

Das Große Regiment wird den Hauptstoß der Mongolen abzufangen versuchen, das Nachhut-Regiment wird sich gleich auf die Lauer legen und den Mongolen in die Flanke fallen, womit die Schlacht dann entschieden wird.

 

Die Mongolen treten in ähnlicher Schlachtordnung an, ihre Fußtruppen stehen ebenfalls im Zentrum. Sie bereiten dem russischen Großen Regiment eine harte Zeit, und die Reiter durchbrechen das russische Regiment der linken Hand. Daraufhin läßt der Großfürst das Nachhut-Regiment aus dem Hinterhalt hervorstoßen, und die Mongolen ergreifen die Flucht. Ihre Verluste sind erheblich, aber auch die Russen haben einen hohen Blutzoll entrichtet.

 

Im Abspann werden Alexey Rusetsky (Drehbuch, Spielleitung und bemalte Figuren), und die dem Anlaß entsprechende Musik genannt: Filmmusik des Streifens "Ilya Muromets“

 

Truppenstärken

 

Seit Nordrußland Vasall der Mongolen und später ihrer Nachfolger, der „Goldenen“ Horde“, sind, gibt es kein einheitliches Rußland mehr, sondern nur noch Fürsten-, beziehungsweise Großfürstentümer.

 

Dmitryij bringt ein breites Bündnis zusammen, das diese Allianz widerspiegelt: So setzt sich das Regiment der rechten Hand aus dem Kontingent von Jaroslawl zusammen; die Vorhut besteht aus den Truppen des Fürstentums Kolomna.

 

Zur Karte: Hier eine russische Karte, die englische und die deutsche Google-Seite zur Schlacht können nicht mit gescheiten englisch oder deutsch beschrifteten Karten aufwarten (statt dessen haufenweise mit Umschlagseiten von Osprey-Bändchen, ein Armutszeugnis). Die Blauen sind die Mongolen, die Roten die Russen. Man kann auf der Karte deutlich erkennen, daß beide Seiten über reichlich Infanterie (die farblich voll ausgefüllten Kästen) verfügen und wie die Landschaft die Mongolen daran hindert, ihre zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen. Gleichzeitig deutet sich schon an, wie das Regiment, das sich heranschleicht, im Wald überfallen und aufgehalten wird.

 

Für die Stärke der Armeen finden sich die abenteuerlichsten Zahlen. Wir berufen uns auf die der russischen Wikipedia-Seite.

 

Die Seite läßt sich bequem mittels Google ins Deutsche oder Englische übersetzen und ist wirklich lohnenswert.

 

Der Sieg beweist den Russen, über welche Kraft sie verfügen, wenn sie sich nur zusammenschließen; einen solchen Sieg haben sie noch nie über die Mongolen errungen. Dennoch wird es noch 100 Jahre dauern, bis Rußland frei ist (und selbst dann wird es von den Nachfolgern der „Goldenen Horde“, den Krim-Tataren geplagt).

 

Bild links: RB72125 Ukrainian Сossack Cavalry. 16 cent. Set 1 

 

KOSAKEN

 

Soeben neu angekündigt, die berittenen Kosaken von RED BOX. Kolyan Ionow schickt uns freundlicherweise Abbildungen der Masters. Bei dem Modelleur dieser Figuren handelt es sich um den berühmten Alexander Kot.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild links: RB72126 Ukrainian Сossack Cavalry. 16 cent. Set 2 

 

 

NÄCHSTE FOLGE

 

bleiben wir bei den Kosaken und eröffnen eine neue Unterreihe, dem großen Kosakenaufstand von 1648 und folgende.

 

 

 


Mittwoch. 02. Januar 2019

2-3mal im Jahr gibt es auf dieser Seite die Rubrik „Zum Geleit“, wo wir auf Entwicklungen eingehen, Tipps geben und auf Neues aus der Welt der 1:72 Plastikfiguren aufmerksam machen.

 

Wenn man nur das 2. Halbjahr des vergangenen Jahres zum Maßstab nähme, müßte man 2018 mit langem Gesicht verabschieden. Die Firma MARS, sonst zuverlässig mehrmals im Jahr etwas Neues für unsere Zeitspanne auf den Markt bringend, hat sich erst einmal einer anderen Periode verschrieben und sucht nach noch vorhandenen Lücken im II. Weltkrieg. Als letzter für uns interessanter Satz ist das türkische Feld-Hauptquartier erschienen. Irgendwann besinnt sich MARS hoffentlich eines besseren, der Lücken sind noch viele.

 

RED BOX war sehr fleißig, wandelt aber nun auf fremden Pfaden (Napoleonische Russen); aber von ihnen stammen die Höhepunkte des Jahres, das russische und das Kosaken-Fußvolk des 16. Jahrhunderts, je 3 Sätze und jede einzelne Figur dringend erwünscht. Dadurch eröffnen sich uns ganz neue Horizonte. Wir haben gleich eine neue Unterserie gestartet, Russische Schlachten des 16. Jahrhunderts (fürs 17. Sind die Sätze auch zu gebrauchen), und die nächste Unterserie startet bald, der große Kosakenaufstand von 1648.

 

RED BOX hat darüber hinaus Armbrust- und Gewehrschützen aus dem 15. Jahrhundert verlegt, die uns natürlich auch sehr willkommen sind. Und einen ganzen Schwung koreanischer (4 Sätze) und chinesischer (3 Sätze) Figuren aus der späten Ming-Dynastie (17. Jahrhundert) für uns entwickelt. Eine hübsche Bereicherung, es gibt sogar Berührungspunkte. Kosaken haben Sibirien erobert und sind dabei auch mit den Ming-Chinesen aneinandergeraten. Die Schlachtberichte sind widersprüchlich, und da müssen wir uns länger einlesen. Mal sehen …

Unsere Serien

 

Als MARS mehrere Sätze Osmanen herausgebracht hat, war uns das eine Klein-Serie wert und wir haben uns auf den Großen Türkenkrieg gestürzt. Mittlerweile pausiert die Türkenproduktion, und so schalten auch bei uns die Türken ein oder zwei Gänge zurück. – Die Burgunderkriege konnten ebenfalls für einige Zeit aus dem vollen schöpfen, und wir haben eine völlig andere Art der Kriegsführung kennengelernt. Noch dreimal dabei, dann treten wir auch hier kürzer.

 

Dafür sind die Russen groß herausgekommen, und wir haben da einiges in Vorbereitung. Dank Kolyan Ionow erhalten wir immer neue Einblicke in russische Schlachtordnungen des 16. Und des 17. Jahrhunderts.

 

Ebenfalls neu: der große Kosakenaufstand von 1648 bis 1657 unter Bogdan Chmelnizkji, in dessen Folge sich die Saporoger und anderen Kosaken rechts des Dnjepr endgültig von Polen-Litauen losgesagt und sich unter den Schutz des russischen Zaren gestellt haben. Aber es geht dann immer noch weiter …

 

Kolyans Videos

 

Die Videos von Kolyan Ionow sind hervorragend angekommen, und wir freuen uns, weitere Clips präsentieren zu dürfen. Bearbeitet werden zur Zeit die Schlacht von Kulikowo aus dem Jahr 1380 (ein wenig vor unserer Zeit), eine für Rußland ungemein wichtige Schlacht, in der sie zum ersten Mal die Goldene Horde in einer Feldschlacht besiegen konnten, woraufhin die Mongolenherrschaft ihrem Ende entgegenging. Weiterhin vorgesehen die Schlacht um Kasan (1552), bei der die Russen zu ersten Mal ein Tataren-Khanat unterwerfen konnten. Wie allgemein bekannt sind die Tataren (unter anderem) die Nachfahren der Mongolen.

 

Kolyans Tipps

 

Alle neuen Erkenntnisse, die wir von unserem russischen Briefpartner erhalten, geben wir natürlich zu gegebener Zeit an unsere Leser weiter. Er hat uns zum Beispiel auf einen Link hingewiesen, auf dem fahrbare Wände der berühmten rollenden Festung „Gulaj Gorod“ zu erkennen sind. Es soll Leute geben, die drucken die auf dickem Papier aus und schneiden sie dann aus. Dazu dürfen wir natürlich niemandem raten, auch nicht, wenn es solche Palisadenwände bei uns nirgendwo zu kaufen gibt. 


Und was macht Kolyan sonst noch:

 

Hier hat er ein Kloster nachgebaut, das womöglich in einem seiner nächsten Videos eine Rolle spielen wird.

 

Und hier hat er eine Szene mit überschwerer russischer Artillerie nachgestellt

 

 

Ein tolles 2019 wünschen wir und daß Ihr uns gewogen bleibt. Beim nächsten Mal lernen wir den Großen Kurfürsten kennen, der sich Ende des 17. Jahrhunderts mit den Schweden herumgeschlagen hat. Es geht allerdings nicht um die berühmte Schlacht bei Fehrbellin, sondern um die nicht ganz so bekannte bei Telschi (1679), mit der die Brandenburger die Schweden aus Ostpreußen hinauswerfen.

 


Mittwoch, 22. August 2018

 

Video zur Schlacht von Molodi 1572

Kommentierter II. Teil

 

Es hat nicht lange gedauert, bis Kolyan Ionow den 2. Teil seines bewegten Videos zur Schlacht von Molodi vorlegen konnte. Ein Schlacht, die Weltgeschichte schrieb, denn fortan fanden die beinahe alljährlichen Raubzüge krim-tatarischer Armeen, die die russische (und andere) Bevölkerung ausplünderten und in die Sklaverei trieben (der Vergleich mit dem heutigen IS ist durchaus nicht weit hergeholt) in größeren zeitlichen Abständen statt, und die Kräfte für eine richtige Kriegführung fehlten dem Khanat auf der Krim seitdem.

 

Kolyan gibt noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Wer etwas mehr Abwechslung in die Reihen seiner Truppen bringen will, soll es einmal mit diesen Figurensätzen versuchen:

 

Musikanten für Janitscharen finden sich bei den Janitscharen von ORION (mehrere verschiedene) und denen von ZVESDA (allerdings nur 1); wie weiter unten beschrieben, nehmen wir als große Pauke die von den Kosaken bei ZVESDA.

 

Kosaken lassen sich mit denen bei HÄT ergänzen. Sie werden dort zwar als Kosaken aus der napoleonischen Zeit geführt, aber Kolyan hält das für einen Anachronismus.

 

Abgestiegene Tataren können wir auch mit den abgestiegenen Mongolen bei STRELETS erweitern. Kolyan hält sie ohnehin eher für tatarische als mongolische Figuren. --- Ebenso erweisen sich die Afghanen bei ORION als brauchbar (nur die Nahkämpfer, Tataren haben keine Schußwaffen, die müssen sie sich beim türkischen Sultan ausborgen; dafür lassen sich die afghanischen Schützen als leichte Schützen bei den Türken unterbringen.

Und damit schalten wir um zum Video 

https://vk.com/club7879149?z=video-7879149_456239037%2Fvideos-7879149%2Fpl_-7879149_-2

 

 

00:28 von oben nach unten: Janitscharen (türkische Schützen), abgestiegene Tataren, „Wandernde Stadt (Palisaden) mit russischer Infanterie, russische Reiterei, tatarische Reiterei.

 

01:40 Die Reiterschlacht entwickelt sich.

 

02:33 Die Infanterie der Muselmanen greift an, vorneweg die Janitscharen, dahinter die abgestiegenen Tataren, und wird von heftigem Feuer empfangen.

 

03:45 Die Janitscharen erreichen die Schanzen.

 

04:15 Auch die Janitscharen tragen nicht alle dunkelblaue Mäntel, sondern grüne, rote und so weiter. Bei den abgestiegenen Tataren trägt hingegen ein jeder, was er will.

 

 

05:10 Den hellroten Janitscharen scheint der Durchbruch zu gelingen!

 

06:30 Es geht nicht ohne schwere Verluste ab.

 

08:25 Blick von oben auf die Kämpfe an der „Wandernden Stadt“.

 

11:20 Die Salven fliegen hin und her, keine Seite schenkt der anderen etwas.

 

12:10 Mittlerweile sind auch die Reiter rechts von den Schanzen in das wildeste Getümmel geraten.

 

12:23 Einer der beiden russischen Befehlshaber, Worotynski, unternimmt ein kühnes Manöver und führt eine Abteilung Reiter unbemerkt rückwärts aus dem Lager und durch eine Schlucht in den Rücken des Gegners. Als die russischen Reiter erscheinen, unternehmen die Fußsoldaten innerhalb des Lagers einen Ausfall.

 

12:42-46 von oben nach unten (Russen = rot, Türken/Tataren= blau): russische Reiterei im Rücken der Türken/Tataren, der türkische Troß, türkische Janitscharen und abgestiegene Tataren.

 

13:10 Der türkische Troß wendet sich zur Flucht.

 

13:43 Auch das tatarische Fußvolk nimmt lieber die Beine in die Hand.

 

14:39 Vorne haben die Muselmanen die Palisaden auf einem breiten Stück eingerissen.

 

 

15:08 Hier könnte sich das Blatt noch wenden (beachte die Gruppe Berdysche-Kämpfer - die Axtkämpfer der Russen - am rechten Bildrand).

 

15:46 Die russischen Reiter drängen die tatarische Kavallerie immer weiter zurück (beachte die beiden Kosaken von HÄT ziemlich weit unten, mit eingelegter Lanze).

 

16:25 Die russische Infanterie bricht an der Seite aus den Palisaden.

 

16:38 Nach dem Troß gerät die türkische Musik in die Bredouille. Beachte die Riesenpauken (erhältlich bei den Kosaken von ZVESDA), sie und die anderen Instrumente werden während einer Schlacht unaufhörlich bedient. Es gibt auch unterschiedliche Trommel-Rhythmen. So wissen alle türkischen Soldaten zu jeder Zeit, daß die Schlacht noch läuft oder zu Ende ist, oder daß der Rückzug befohlen ist.

 

17:00 Die Musikanten rennen um ihr Leben und lassen Pauken und Blas-Instrumente liegen.

 

17:40 Nun haben es auch die Muselmanen an den Palisaden mitbekommen … alles rennet, rettet, flüchtet.

 

18:46 Die Türken und die Krim-Tataren können diesem Doppelschlag nicht standhalten und fliehen unter Zurücklassung des Trosses, der Kanonen und aller Waffen. Die Verluste der Türken und Tataren sind fürchterlich. Neben viele Murzen (tatarische Große) und dem Sohn, dem Enkel und dem Schwiegersohn des Devlet Giraj (Khan der Krim-Tataren) bleiben sämtliche 7000 Janitscharen auf der Walstatt liegen. Oben russische Reiterei am Ende des Umgehungsmanövers, russische “Wandernde Stadt“, tatarische Reiterei, russische Reiterei.

 

 

 

 

In der nächsten Folge holen wir etwas nach, was uns irgendwie durch die Lappen gegangen ist. Leser Claus ist nach der Schlacht bei Jemgum aufgefallen, daß wir noch keinen dritten Teil von einer ähnlichen Schlacht, der bei Mookerheide nämlich, gebracht haben. Wir laufen nur noch in Sack und Asche herum, dennoch danke, Claus.

 


Mittwoch, 01. August 2018

 

 

Wir haben ihn auf ۩۞۩ Миниатюры 1/72 ۩۞۩ entdeckt, dem Forum für den Figuren-Bereich im Maßstab 1/72 der Seite vk (https://vk.com/club7879149): Kolyan Ionow, einen russischen Figuren-Sammler, der mit seinen Schätzen Schlachten nachstellt und darüber Videos dreht. Er und seine Mitarbeiter filmen dabei nicht nur die Miniatur-Soldaten ab, sondern bewegen sie auch. Daraus entstehen dann kleine Kunstwerke, die der jeweiligen Schlacht ganz eigene Aspekte verschaffen.

 

Wir haben Kolyan Ionow angeschrieben, weil wir uns gedacht haben, das wäre doch auch etwas für die „Schießpulverschlachten“, und er hat gleich geantwortet und sich nicht lange bitten lassen. Mitte Juli ist sein neuestes Werk fertig geworden, seit 16.7. ist es bei vk eingestellt, und wir haben ihn gefragt, ob wir das Video auch bei uns einstellen dürfen (Link zum Video siehe weiter unten).

 

Und das alles, obwohl bei uns keiner (mehr) Russisch spricht und Kolyan sich nur auf diese Sprache versteht. Aber mit Hilfe von Übersetzungsprogrammen kommen wir zurecht; sie sind noch nicht so gut, daß man sich blindlings auf sie verlassen kann (werden sie vielleicht auch nie sein), aber sie sind eine große Hilfe, obwohl wir immer noch gelegentlich lachen müssen, was der Übersetzer uns da schon wieder aufgetischt hat.


Das neue Werk interpretiert die Schlacht von Molodi 1572. Die haben wir auch schon einmal behandelt, aber in unserer nachgestellten Schlacht nur einen kleinen Ausschnitt (mit zweimal 100 Figuren) wiedergegeben. Bei Kolyan ist alles mehrere Nummern größer, hier wehren 500 Russen 1500 Tataren und Türken ab. Vor uns liegt Teil I, der immerhin 20 Minuten dauert. Teil II ist bei uns ebenfalls vorgesehen, das wird aber noch ein paar Wochen dauern, weil das Werk noch nicht fertiggestellt ist.

 

In unserem Briefverkehr diskutieren wir auch über militärhistorische und strategische Fragen. Kolyan hat uns bereits auf einige Irrtümer und Denkfehler in Bezug auf russische Armeen in „unserem“ Zeitraum hinweisen können. Wir möchten weitere seiner Projekte auf unsere Seite stellen, vorzugsweise aus der russischen Geschichte, in der er sich bestens auskennt.

 


In der Einleitung heißt es:

 

Diese Rekonstruktion zeigt ein wenig bekanntes, aber wichtiges Ereignis aus der russischen Geschichte. Im Jahr 1572 marschierte der Krim-Khan Devlet Giray im Bündnis mit den Türken und der Nogaischen Horde auf Moskau. Ivan IV. der Ehrfurchtgebietende führte zu diesem Zeitpunkt gerade den Livländischen Krieg, und die Hauptkräfte des russischen Heeres waren im Norden gebunden. Moskau konnte nur eine kleine russische Armee unter dem Kommando von Fürst Worotynski entsenden, die sich in dem Dorf Molodi, etwa 50 km südlich von Moskau aufstellte,. hinter dem Schutz einer „Wandernden Stadt“, einer mobilen Festung. Es gelang den Russen, die viermal so große Armee der Krimtataren und Türken in die Flucht zu schlagen. Dieser Kampf kann in seiner Bedeutung durchaus mit der Schlacht von Kulikowa 1380 verglichen werden, als es Moskau gelang, die Goldene Horde vernichtend zu besiegen und sich so von deren Oberherrschaft zu befreien. Zur besseren Übersicht ist die Rekonstruktion in 2 Folgen unterteilt. Fortsetzung folgt.

 

(Данная реконструкция показывает малоизвестное, но значимое событие из русской истории. В 1572 г крымский хан Девлет-Гирей в союзе с турками и ногайцами предпринял поход на Москву. Иван Грозный вел в это время Ливонскую войну и основные силы русской армии были на севере. На защиту Москвы выступило небольшое русское войско под началом князя Воротынского. У дер. Молоди в 50 км от Москвы русским при поддержке подвижной крепости (гуляй- города) удалось разбить вчетверо большую армию крымских татар и турок. По значению эта битва может сравниться с Куликовской битвой. Для удобства просмотра реконструкция разделена на 2 серии. Продолжение следует.)

 

Video: https://vk.com/videos-7879149?z=video-7879149_456239036%2Fclub7879149%2Fpl_-7879149_-2

 
Molodi 1572

Zwischentexte von Kolyan Ionow, ergänzt von Marcel Bieger, nach Uhrzeit:

 

00:32 von oben nach unten:

Einer der beiden russischen Oberbefehlshaber, Fürst Michail Iwanowitsch Worotynski.

Die „wandernde Stadt“ (fahrbare Festung)

Der andere russische Befehlshaber, Fürst Dimitri Iwanowitsch Chworostinin

 

00:43 von oben nach unten:

Reiterei-Abteilung mit Fürst Chworostinin

Gulay Gorod – „Wandernde Stadt“

Russische Kavallerie

 

01:23 von oben nach unten:

Fürst Michail Iwanowitsch Worotynski.

Strelitzen hinter den Palisaden der Guljai Gorod

 

02:51

 

Die Masse der russischen Armee befindet sich hinter den „Wandernden Stadt“ und besteht aus Infanterie und Artillerie; im Gegensatz zu der in vielen angelsächsischen Quellen aufgestellten Behauptung besteht eine russische Armee nicht hauptsächlich aus Reiterei.

Die Reiterei-Abteilung von Fürst Chworostinin täuscht eine Flucht vor, um die Tataren zur Verfolgung zu verleiten und vor die „Wandernde Stadt“ zu locken.

 

03:38

Die Reiter Fürst Chworostinins auf der vorgetäuschten Flucht.

 

04:40

Der Plan geht auf, das Gewehr- und Kanonenfeuer aus der Gulay Gorod treibt die Tataren in die Flucht.

 

05:15 von oben nach unten:

Die Wandernde Stadt

Die russische Armee

Die türkisch-tatarische Armee, die Tataren greifen auf ganzer Front an.

 

07:46

Die Reiterschlacht entbrennt.

 

08:40

Aus der Wandernden Stadt gibt es wieder Pulver und Blei für die angreifenden Reiterhorden.

 

09:00

Die russische Kavallerie kann dem Druck nicht standhalten.

 

10:46

Die Abwehr gelingt vor der Wandernden Stadt schon besser. Die Russen feuern jetzt auch auf die verfolgenden Tataren.

 

11:03
Strelitzen, die sich im Wald verborgen gehalten haben, treten nun zur Unterstützung ihrer Kameraden zu Pferd in Erscheinung.

 

12:02

Noch einmal faßt die russische Kavallerie Mut.

 

12:27

Die tatarische Kavallerie zieht sich tatsächlich zurück.

 

12:57

Inzwischen vor der Wandernden Stadt.

 

13:34

Schwer trifft das russische Abwehrfeuer die Tataren. – Am unteren Bildrand wird die türkische Artillerie herangefahren, die der Sultan seinen Freunden von der Krim ausgeborgt hat.

 

15:03

Die russische Kavallerie sammelt sich zur Verfolgung der fliehenden Feinde.

 

16:56

Der türkisch-tatarische Stab.

 

18:29

Türkische Janitscharen rücken zum Dauerdröhnen der großen Trommeln vor.

 


Mittwoch, 01. August 2018

Die Spalte mit dem schwarzen Rand:

 

Der Regensburger Figuren- und Modellbau-Händler Reinhard Hankofer ist im April des Jahres viel zu jung einem Herzleiden erlegen. Er war uns immer ein fairer Geschäftspartner und ein guter Freund, man konnte mit ihm stundenlang über Entwicklungen und die Zukunft unseres Steckenpferds diskutieren, und die Seite „Schwarzpulverschlachten“ ist ihm auch auf andere Weise verbunden. Er fehlt uns sehr.

 

Seine Witwe Juliane ist beruflich anderweitig engagiert und kann deswegen den Laden ihres Mannes, „Dragon’s Cave“ http://dragons-cave.de/

 

nicht fortführen (lediglich die Ebay-Sparte bleibt bestehen). Frau Juliane will auf der kommenden Figuren-Börse in Herne am 2. Dezember (http://www.ksfb.de/index.php) mit allen noch vorhandenen Beständen erscheinen und ordentlich Rabatte geben …

 

Wir werden Reinhard ein ehrendes Angedenken bewahren.

 


Mittwoch, 04. April 2018

25 Jahre Plastikfigurenbörse in Herne


Und wieder wird es Zeit für ein paar Rückblicke, Neuankündigungen und Ausblicke in die Zukunft.

 

25 Jahre Plastikfigurenbörse in Herne.

 

Kaum zu glauben, aber wahr, aus kleinen Anfängen hat sie sich zur größten Plastikfiguren-Börse hochgeschwungen, und das nun schon 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch, Peter, Ute und allen anderen, die im vergangenen Vierteljahrhundert zum Gelingen beigetragen haben, und unseren herzlichen Dank für soviel Spaß, Staunen und Spielen.

 

Dieses Mal erhielt jeder freien Eintritt, der in einem historischen Gewand erschienen ist, es wimmelte zwar nicht gerade von ihnen, aber US-Bürgerkriegs-, napoleonische und andere uniformierte Soldaten waren schon zu erspähen. Schaut Euch die Photos an.

 

Ansonsten gab es allerlei Neuerscheinungen, Dioramen Figuren in allen Formen, Farben und Größen und jede Menge Zubehör. Einfach mal vorbeischauen:

 

Kulturzentrum Herne

Willi-Pohlmann-Platz 1

44623 Herne

Einlaß 11 - 16 Uhr

 

46. Deutsche Kunststoffigurenbörse
www.b-b-t-o-y-s.de

 

Sonntag den 02. Dezember 2018
von 11 - 16 Uhr

 

 


Neue Reihe bei RED BOX

 

Das 16. Jahrhundert, von der Firma RED BOX mit besonderer Aufmerksamkeit gepflegt, ist in unserer 1:72-Welt um eine Facette reicher. Wir bekommen Russen und Kosaken aus dieser Epoche, die ersten sechs Sätze sind angekündigt und teilweise schon an den Einzelhandel ausgeliefert. (Wir konnten einige Schachteln auf de Kunststoffbörse ergattern und sind sehr zufrieden).

 

Was nun mit diesen Figuren anfangen? Zuallererst gilt es, mit einem Mißverständnis aufzuräumen. Die Figuren, die als Ukrainer firmieren, sind gar keine. Warum nicht? Na, weil es im 16. Jahrhundert noch gar keine Ukraine gab.

 

Zu wem gehören die Kosaken?

 

Eigentlich sind sie im 16. Jahrhundert eigenständig, verwalten sich selbst, sind aber in eine Vielzahl Gruppen aufgeteilt. Man darf sich das so ähnlich wie im Wilden Westen vorstellen, Menschen ziehen in das Gebiet, das sie das „Wilde Land“ nennen, und sind hier erstmal vor staatlichen Stellen sicher. Das Gebiet des Wilden Landes wird im Mittelalter von den Mongolen der Goldenen Horde beherrscht, und nach dem Zusammenbruch ihres Khanats findet sich so rasch keine Nachfolge. Am ehesten erhebt Polen-Litauen Anspruch auf diese Landstriche (aber auch das Russische Reich, das Osmanische Reich, die rumänischen Fürstentümer und die Krim-Tataren zeigen Interesse).

 

Die Polen stellen Kosaken als Fußsoldaten ein (die sogenannten „registrierten Kosaken“), und deren Anzahl wächst von 2000 bis auf später 20 000. Sind die Kosaken also Polen? Nein, aber manchmal verbünden sich die freien („unregistrierten“) Kosaken mit den Polen. Doch es gibt auch viele Kosaken, die mit Rußland im Bunde stehen, sind die Kosaken also eigentlich Russen? Nein, so stimmt das auch nicht. Die Kosaken haben vor allem an den russischen Grenzlinien nach Süden hin Wache geschoben und gekämpft. Sie haben Sibirien durchzogen und für den Zaren in Besitz genommen, aber Russen sind sie deswegen noch nicht. Das kommt erst später, nach dem großen Aufstand von Boris Chmelnitzky (1648-57), als man sich von Kosakenseite dem Zaren unterstellt; laut Vertrag alle, aber eigentlich doch nicht so ganz alle. Deswegen nennen wir Kosaken in unserer Periode weiterhin Kosaken und nicht Ukrainer oder Gedöns oder sonstwas.

Bild oben: Messe-Impressionen

Unterreihen auf „Schießpulver-Schlachten“

 

Wir haben den großen Türkenkrieg Ende des Siebzehnten Jahrhunderts und sind zuversichtlich, daß MARS auf diesem Gebiet weitere Sätze herausbringt.

 

Wir haben mit den Burgunderkriegen begonnen und hoffen, daß RED BOX auch dort weiterhin tätig bleibt – bei DARK DREAM STUDIO aus demselben Hause sind gerade Panzerreiter von Anfang des 16. Jahrhunderts erschienen, und einige der darin enthaltenen Figuren schließen die eine oder andere Lücke.

 

Und jetzt ebenfalls bei RED BOX Osteuropa im 16. Jahrhundert. Wir bereiten hier die erste Schlacht vor, und die kommt bald.

 

Aber keine Bange, die anderen Unterepochen werden ebenfalls bedient. Als nächstes die Schlacht bei Olasch aus dem Jahre 1696, in der die Türken beweisen, daß sie noch lange nicht besiegt sind.


 


Montag, 31. Juli 2017


SOMMER-INTERMEZZO 2017:
Spanische und andere Armadas

Teil 2: ENGLISCHE ARMADA 1589

 

Why have I never heard about the English Armada? fragte auf dem Forum „Reddit Ask Historians“ ein englischer User vor einem Jahr und erhielt 16 Kommentare, die allesamt von minderer bis schwerer Ahnungslosigkeit geprägt waren.


Bild links: Die Royal Ark, das englische Flaggschiff während der Abwehr der spanischen Armada


Ziele

 

Nachdem die spanische Armada 1588 mit viel Glück abgewehrt worden war, wollte England die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen. Die spanische Flotte mußte überholt werden und lag in den dafür vorgesehenen Häfen - Corunna, San Sebastián und Santander - an der spanischen Nordküste. Also bereitete man eine Expedition dorthin vor, die drei Ziele erreichen sollte: 1. Verbrennung der spanischen Atlantik-Flotte, um den Edelmetall-Import aus Amerika zu unterbrechen und den Feind in ein finanzielles Fiasko zu stürzen. 2. Landung in Lissabon – Portugal war seit einiger Zeit von Spanien annektiert -, und dort einen Aufstand gegen Spanien zu entfachen, der sich auf ganz Portugal ausdehnen sollte. 3. Danach Landung auf den Azoren, um dort ein Fort zu entrichten und den spanischen Edelmetall-Transport dauerhaft zu stören (die Azoren waren ein wichtiger Zwischenhalt auf dem Weg von und nach Amerika) Und wenn bis dahin alles gut abgelaufen war, sollte auch noch die spanische Silberflotte abgefangen werden, die auf dem Rückweg aus Amerika die Azoren anlaufen würde. Davon abgesehen ließe sich auf diesem Wege doch bestimmt das portugiesische Könighaus wieder einsetzen und damit ein wertvoller Verbündeter im Kampf gegen Spanien gewonnen werden. Hochtrabende Pläne, fürwahr, die von den einzelnen politischen und militärischen Großen Englands immer weiter aufgebauscht wurden. Einig waren sie sich nur in der Frage, daß die spanische Flotte verbrannt werden sollte.

 

(Video, die Dreispitze auf manchen Köpfen erscheinen uns etwas zu weit in die Zukunft vorausgegriffen.)

 

Kurzum, man war sich längere Zeit nicht einig, die englische Flotte lag untätig vor Anker, das Wetter war zu schlecht fürs Auslaufen, und dann kamen auch die Vorräte nicht in ausreichender Menge an. Ebenso verlief es auch mit den zugesagten Geldern, den Schiffen der Verbündeten (vor allem Holland) und den benötigten Truppen nicht alles so wie geplant. Lediglich 1388 Veteranen (also Soldaten, die schon einmal an einer Schlacht teilgenommen hatten) trafen ein, während mit 19 000 die Anzahl der Freiwilligen die der ursprünglich veranschlagten 10 000 deutlich überstieg. Je länger sich der Start verzögerte, desto mehr nahmen die Streitigkeiten unter den Befehlshabern und höheren Offizieren zu, selbst die Königin mißtraute ihren Militärs nicht mehr und unterstellte ihnen unlautere Absichten. Bis die Flotte dann endlich Segel gesetzt hatte, war bereits ein Drittel der angelieferten Lebensmittel verbraucht. Auch führte die Flotte weder Belagerungsgerät noch Kavallerie mit sich. Niemand hatte daran gedacht, man verließ sich auf die Königin, die würde das mit den Kanonen schon richten -  was auch bei englischsprachigen Historikern Zweifel am strategischen Vermögen der englischen Führer weckte. Wesley Ulm, auf den wir uns auch dieses Mal wieder berufen, empfindet die ganze Situation (und auch den weiteren Verlauf) wie aus einem Monty Python-Sketch.

Es geht los …

 

Eine englische Flotte von 6 Galleonen, 60 bewaffneten Handelsschiffen, 60 holländischen „Flug-Schiffen“ (wendige kleinere Segler) und 20 Pinassen (Ein- bis Zweimaster) sticht in See. An Bord sind etwa 20 000 Soldaten, 4000 Seeleute und 1500 Offiziere und abenteuerlustige Adlige. Sir John Drake, zusammen mit General Sir John Norreys (auch Norris) der Leiter der Expedition, teilt die Flotte in fünf Geschwader auf.

 

Aus Furcht, im Golf von Biscaya in eine Falle zu geraten, ließ Drake den Hafen Santander, wo die meisten spanischen Schiffe zur Überholung lagen, lieber links liegen und steuerte Corunna an. (Andere Quellen unterstellen ihm, sich schlicht und ergreifend versegelt zu haben). Sir Norreys eroberte die Vorstädte des Hafens und erschlug dort 500 Spanier, ehe man auf die örtlichen Weinkeller stieß. Die englischen Soldaten ließen sich bis ins Koma vollaufen und waren auf Tage nicht mehr einsatzfähig. Drake unterdessen drang in den Haden ein und zerstörte dort 13 reparaturbedürftige Kauffahrerschiffe. Während der nächsten zwei Wochen herrschte Westwind, und die Engländer konnten nicht weiter. Also machte man sich daran, die Burg Corunna zu belagern. Während man weiter oben vergeblich versuchte, die Festung zu berennen, schlüpften unten im Hafen einige spanische Schiffe an den Engländern vorbei und besorgten für die belagerten Kameraden in der Burg dringend benötigte Vorräte. Als der Wind drehte, hoben die Engländer die Belagerung auf und beschlossen, nach Portugal weiterzusegeln. Das Abenteuer hatte sie bislang 4 Hauptleute und einige hunderte Mannschaften (bei der Belagerung) und 3000 weitere Männer nebst 24 Transportschiffen gekostet. Vor allem die Holländer drängte es zurück nach Hause, was sie dann auch taten.

 

Lissabon

 

Man hatte Lissabon unter der Vorstellung als Kriegsziel erwählt, daß dort nur eine schwache, unzufriedene spanische Garnison läge. Doch während die Engländer noch vor Corunna standen, hatten die Spanier die Zeit genutzt, die Verteidigung von Lissabon zu verstärken. Als Norreys sich dann vor Lissabon zeigte, kam es nicht zum von ihm erwarteten Aufruhr der Bevölkerung, und auch nach längerem Warten brach kein Aufstand los. Die Engländer hatten wohl nicht mitbekommen, daß der portugiesische Hochadel und die hohe Geistlichkeit des Landes den spanischen König als Landesherrn begrüßten. Der eigentliche portugiesische Thronanwärter, Antonio, hatte zwar auf den Azoren eine Exilregierung gebildet, wurde daheim in Portugal aber von niemandem sonderlich ernstgenommen. Nur die Engländer schenkten seinen Worten von Bündnis, Aufstand in Lissabon und sonstiger Unterstützung Gehör …

 

Derweil griff Drake mit seinen Kriegsschiffen eine Flotte von 20 französischen und 60 hanseatischen Schiffen an der Mündung des Tajo (oder Tejo) bei Lissabon auf, die die englische Seeblockade vor Spanien umgangen hatten. Die englische Krone freute sich über die schöne Prise, die jedoch die schwersten diplomatischen Verwicklungen auslöste. England mußte im Endeffekt Wiedergutmachung leisten, was ein noch tieferes Loch in seine Staatskasse riß.

 

Insgesamt gelang den Engländern vor Lissabon nicht mehr, als die Kornkammern der Stadt zu zerstören – und nicht zu vergessen das strategische Meisterstück eines englischen jungen Adligen, der sein Schwert in das Stadttor stieß und den Spaniern Schmähungen hinaufrief. Die Verteidiger scheinen sich dem Vernehmen nach nicht einmal die Mühe gemacht zu haben, ihm zu antworten. Doch die Engländer führten weder Belagerungsgerät noch überhaupt Kanonen mit sich, und so blieb eine Erstürmung der Stadt illusorisch. Außerdem traf aus Lissabon keine Unterstützung für die „Befreier“ ein, und auch vom versprochenen Aufstand war nichts auszumachen. Flotte und Landstreitmacht waren getrennt, und die Verteidiger der Stadt dachten gar nicht daran, sich zur Feldschlacht zu stellen.

 

Von Königin Elizabeth I. traf ein Schreiben ein, in dem sie sich weigerte, Geschütze und anderes Belagerungsmaterial zu schicken, denn sie wünsche nicht, sich als einzige auf einen Landkrieg in Portugal einzulassen. Also beschloß die Flotte, das dritte Ziel anzusteuern, die Azoren. Doch die englischen Kräfte waren weiter zusammengeschmolzen, vor allem Seuchen wüteten unter Deck. Zwei bewaffnete englische Handelsschiffe waren außerhalb von Lissabon von spanischen Schiffen abgefangen worden. Eine englische Galleone traf rechtzeitig ein, um zu versuchen, wenigstens das eine der beiden Schiffe zu retten. Doch dieses war bereits von seiner Mannschaft verlassen worden, und an Bord der Galleone mußte man feststellen, daß man zu wenig Leute hatte, um auch noch den Kauffahrer zu bemannen. Also blieb den Engländern nichts anderes übrig, als das soeben gerettete Schiff zu versenken. Ein weiteres Schiff war bei einem Seegefecht von den Spaniern versenkt worden.

 

Mit jedem Tag, der verging, verringerten sich die Aussichten auf einen Erfolg auf den Azoren. So unternahm Drake einen letzten Vorstoß, um wenigstens einen Erfolg mit nach Hause bringen zu können. Von den ihm verbliebenen 2000 Mann (alle anderen krank, verwundet, desertiert oder gefallen) wählte er ausreichend aus, um 20 noch einsatzfähige Schiffe (Stürme hatten der Flotte arg zugesetzt) zu bemannen. Es wollte die Silberflotte der Spanier abfangen. Norrreys segelte derweil mit den Kranken und Verwundeten nach Hause. Während Drake dort auf der Lauer lag, zerstörte ein schwerer Sturm den Großteil seiner Flotte. Drake plünderte noch den Ort Porto Santo auf Madeira und segelte dann mit den traurigen Resten ins englische Plymouth zurück.

 

Nachhall

 

Drakes Flotte hatte knapp 60 Schiffe und 10 000 Mann verloren, die ganze Expedition hatte etwa 100 000 Pfund Sterling gekostet (und die Beute betrug nur etwa 30 000), und die Seuche, die an Bord ausgebrochen war, übertrug sich auf die englischen Häfen, in denen Schiffe der Flotte vor Anker gingen.

 

Viel schlimmer aber waren die weitreichenderen Folgen der völlig gescheiterten Expedition (kein einziges der gesetzten Ziele war erreicht worden). Die ohnehin schon arg gebeutelte Staatskasse zerrüttete noch mehr, und auf viele Jahre hinaus waren die Engländer nicht mehr in der Lage, eine solche Expedition auszurüsten. Und mehr noch, Wesley Ulm fügt den interessanten Gedanken hinzu, daß nach einer erfolgreichen Expedition die Engländer sich vermutlich Flandern und überhaupt Kontinental-Europa zugewandt hätten. Das war ihnen nun nicht mehr möglich, und so ließen sie noch zu Elizabeths Zeiten ihren Unmut an Irland aus. Das lange Leiden der bis dato halb-autonomen Grünen Insel begann.

 


Montag, 24. Juli 2017

SOMMER-INTERMEZZO 2017:
Spanische und andere Armadas

 

Endlich sind sie da, die Seeleute Spaniens und Italiens aus dem Hause RED BOX. Wer sie nicht, so wie wir, als Verstärkung der Landstreitkräfte oder als Verwundete einsetzen will, sondern anstrebt, historische Seeschlachten nachzustellen, ist mit diesen Figuren bestens bedient. Es bleibt nur die Frage, woher die Schiffe nehmen. Aber auch dafür findet sich gewiß eine Lösung. Wenn man an Seeschlachten des 16. Jahrhunderts denkt, fallen einem Lepanto 1571 und die spanische Armada 1588 ein. Wir haben uns, zur Vorbereitung auf die Seeleute-Figuren, ein wenig über die Spanische Armada schlau zu machen versucht. Und sind auf erstaunliche Dinge stoßen. So gewaltig war der englische Sieg gar nicht, die spanische Militärmacht war danach keineswegs am Ende, sondern wurde stärker denn je, und England ging aus dem Sieg nicht als neue Königin der Meere hervor. Wir geben zu, einiges davon spukte auch in unseren Köpfen herum. Nun, am meisten hat uns Wes Ulm von der amerikanischen Harvard Universität dabei weitergeholfen http://wesulm.bravehost.com/history/sp_armada.htm Er fordert auch dazu auf, seine Armada-Texte zu übernehmen, zu zitieren oder auch auszugsweise zu veröffentlichen, allerdings mit dem Quellenvermerk: “Top 10 myths and muddles about the Spanish Armada, history’s most confused and misunderstood battle,” by Wes Ulm. Dem kommen wir sehr gern nach. In den weiteren Folgen dieses Sommer-Intermezzos befassen wir uns mit Ulms Ausführungen über das Schicksal der Englischen Armada 1589, ein Unternehmen, das in einem Fiasko endete. Doch den Anfang machen wir mit Wes Ulms Thesenpapier: „Zehn Legenden und Tatsachen über die Spanische Armada“ (Top 10 Myths And Muddles About the Spanish Armada).

Und hier die dazugehörigen Links:
http://wesulm.bravehost.com/history/sp_armada.htm

http://wesulm.bravehost.com/history/eng_armada.htm

 

Ulm lobt auch ausdrücklich die entsprechende englische Wikipedia-Seite:

https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_Armada

 

Wir haben uns der deutschen bedient und sind ebenfalls zufrieden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Armada

 

ZEHN LEGENDEN UND TATSACHEN ÜBER DIE SPANISCHE ARMADA

 

Legende 1: Die Niederlage der Spanischen Armada im Jahre 1588 bedeutete einen gewaltigen Sieg für England, der den Triumph der Insel über Spanien eingeleitet hat …

 

Tatsache 1: Der Zusammenstioß mit der Spanischen Armada war kein großer Sieg für die Engländer, sondern lediglich eine der ersten Seeschlachten in einem langanhaltenden Krieg zu Land und auf dem Wasser, der von 1585-1604, also 20 Jahre, andauerte. Nach dem Jahr 1588 hat Spanien England in fast allen Schlachten besiegt und den Krieg 1604 im für die spanische Krone durchaus vorteilhaften Vertrag von London abschließen können. Weiter spricht gegen die Legende, daß Spanien noch drei Armadas gegen England aussandte, die allerdings allesamt durch Stürme vernichtet wurden; oder daß spanische Truppen tatsächlich im Westen der Insel, in Cornwall, gelandet sind (s. Legende 10). Halten wir also fest, daß der Untergang der (ersten) Spanischen Armada nur eine Schlacht von vielen gewesen ist.

 

Legende 2: Mit dem Untergang der (ersten) Spanischen Armada beginnt Englands Aufstieg zum Beherrscher der Weltmeere. Spanien hingegen konnte sich nie mehr von der Niederlage erholen und mußte die Ozeane an England abtreten.

 

Tatsache 2: Das ist ziemlicher Blödsinn. Spanien hat sich im Gegenteil schon recht bald vom Verlust jener Flotte erholen können. Mehr noch, die hierzulande weithin unbekannte Englische Armada, die im Folgejahr gegen Spanien auslief, erlitt eine sehr schwere Niederlage. Im Gegenteil, Spanien lernte aus seiner Niederlage, paßte seine Flotte den neuen Gegebenheiten und Erfordernissen an und kopierte dafür die wendigeren und besser mit Kanonen bestückten Schiffe der Engländer. Dadurch konnten sie auch ein wirksameres Konvoi-System entwickeln, mit dem sich dreimal soviel Gold und Silber wie vorher von Südamerika nach Spanien befördern ließ. In den 90er Jahren des 16. Jahrhunderts erreichte die Ausfuhr aus der Neuen Welt nach Spanien sogar ihren Höchstwert. Auch die englischen Freibeuter hatten fortan Mühe, die spanischen Geleitzüge anzugreifen. 1595 kamen John Hawkins und Sir Francis Drake, die berüchtigtsten Kasperfahrer Englands bei einem Angriff auf spanische Besitzungen in Amerika ums Leben. Ob Elizabeth I. oder ihre Nachfolger auf dem Thron, England war als Seemacht von geringer Bedeutung. Nachfolger der Spanier als führende Flotte wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Niederländer, und erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Engländer, die erst dann ihre Kolonien in Nordamerika und im Rest der Welt ausbauen konnten.

 

Legende 3: Hier vergleicht Autor Ulm die Entwicklung der Staatsfinanzen in Spanien und England; für uns weniger interessant. 

 

Legende 4: Hier untersucht der Autor die Geschichte der Besiedlung Nordamerikas durch die Engländer, die aufgrund der spanischen Vormacht und mangelnder eigener Mittel beinahe komplett gescheitert wäre (Beispiel: Roanoke).

 

Legende 5: Der damalige spanische König, Philip II., wollte mit seiner Armada ganz England erobern und zum katholischen Glauben zurückführen.

 

Tatsache 5: Philip II. hatte für England viel realistischere Ziele, der Angriff seiner Armada und die 30 000 zur Landung vorgesehen Soldaten hätte niemals ausgereicht, alle Städte und Festungen anzugreifen und dauerhaft zu besetzen. Ziel der Armada war es eher, den Engländern einen Schuß vor den Bug zu versetzen, damit sie ihre offene und verdeckte Unterstützung der niederländischen Empörer (80-jähriger Krieg) einstellten, ebenso wie die ständigen Korsaren-Überfälle auf die spanischen Edelmetall-Flotten. England war in Spaniens Augen nicht der Hauptfeind, sondern lediglich und ihm wahrsten Sinn des Wortes ein Rand-Problem.

 

Legende 6 + 7: Hier bezieht sich der Autor auf verschiedene Aspekte der Schlacht vor Gravelines, so daß wir beide getrost zusammenfassen können. – Die Engländer haben einen gewaltigen Seesieg errungen und das trotz Unterzahl. Die englischen Schiffe konnten den Spaniern schwere Verluste beibringen und das bei geringen eigenen Verlusten. Die Spanier verloren so viele Schiffe, daß sie fliehen mußten.

 

Tatsache 6 + 7: Die Engländer waren in dieser einzigen größeren Seeschlacht des Armada-Angriffs keineswegs in der Unterzahl, beide Seiten waren etwa gleich stark, wobei die Spanier die größeren, und die Engländer der Mehrzahl der Schiffe hatten. Die Schlacht selbst war keineswegs ein bedeutendes Aufeinandertreffen, sondern ging eher unentschieden und ohne daß die eine Seite der anderen größeren Schaden zufügen konnte, auseinander. Daß eine Vielzahl der spanischen Schiffe unterging, lag eher an einem ungewöhnlich heftigen Septembersturm vor der Südspitze Irlands. Die meisten Toten erlagen den typischen Bordkrankheiten oder starben, weil sie nicht schwimmen konnten. Der Rest der spanischen Armada - darunter so gut wie alle moderneren Schiffe – kehrte mehr oder minder wohlbehalten nach Spanien zurück.

 

Auf der deutschen Wikipedia-Seite über die Seeschlacht bei Gravelines finden wir folgende Auskünfte: Nachdem die Engländer vor Calais ein (in Worten: ein) spanisches Schiff durch „Brander“ versenkt hatten, zerstörten sie vor Gravelines drei (in Worten drei) weitere Schiffe der Gegenseite, ehe ihnen die Munition ausging und sie daraufhin das Weite suchten. Die verbliebenen 134 (in Worten: hundertvierunddreißig) spanischen Schiffe nahmen jedoch nicht die Verfolgung auf, weil sie strikte Order hatten, dicht zusammenzubleiben (und doch wohl auch die Invasionsarmee von 30 000 Mann in Den Haag an Bord zu nehmen). Doch dazu kam es nicht mehr, die Armada geriet in einen schweren Sturm, und man entschloß sich, die britischen Inseln zu umschiffen, um dem Unwetter zu entgehen. Von den insgesamt 138 Schiffen kehrten 70 nach Spanien zurück, an Seeleuten haben die Spanier 12 000 Mann verloren, darunter 3000 Mann, die in Irland gestrandet und an Land gegangen sind.

 

Legende 8: Die spanische Armada wurde vom großspurigen spanischen König die „Unbesiegbare“ genannt.

 

Tatsache 8: Dieser Unfug hält sich bis heute. Dieser Ausdruck findet sich weder in den Akten oder Briefen des spanischen Königs noch seiner Minister, sondern ist vermutlich eine rein englische Erfindung.

 

Legende 9: Die Engländer haben keine nennenswerten Verluste bei der Abwehr der spanischen Armada erlitten und ihren Sieg überschwenglisch gefeiert.

 

Tatsache 9: Die Engländer haben in der Folge der Auseinandersetzung mit der Armada Tausende Tote (ca. 8000) zu beklagen gehabt, die allerdings größtenteils an der Ruhr und an Flecktyphus verstorben sind. Und auch herrschte nach der Abwehr der Armada nicht nur eitel Sonnenschein in England. Im Gegenteil, es gab monatelanges Gezänk, weil den Seeleuten keine Wiedergutmachung und teilweise auch keine Heuer gezahlt wurden. Das Reich Elisabeth I. war eben pleite und sollte es noch eine ganze Weile bleiben.

 

Legende 10: Nach dem Scheitern der spanischen Armada, waren die Spanier nicht mehr in der Lage, auch nur einen Soldaten in England zu landen. Die britischen Inseln blieben nach dem Einfall der Normannen 1066 bis auf den heutigen Tag invasorenfrei.

 

Tatsache 10: Man kann diese Behauptung noch so oft wiederholen, sie wird deshalb nicht wahrer. 1595 landete ein spanischer Trupp auf der Suche nach Trinkwasser nahe Penzance in Cornwall auf englischem Boden. Sie jagten der englischen Bürgerwehr einen gehörigen Schrecken ein, so daß diese das Hasenpanier ergriff. Die Spanier setzten Teile der Stadt in Brand und plünderten die umliegenden Dörfer. Bis die Engländer reguläre Truppen in das Gebiet gesandt hatten, waren die Spanier längst wieder an Bord und auf dem Weg nach Hause, jedoch nicht, ohne zuvor auf einem englischen Boden eine traditionelle katholische Messe gefeiert zu haben.

 


Donnerstag, 06. April 2017

Ostern 2017

 

Da wir in der nächsten Woche eine Beerdigung im engsten Familienkreis haben, hier heute schon der Oster-Gruß

 

Gute Neuigkeiten

-      die ersten neuen Geschütze von MARS und Ergänzungen zum 16. Jahrhundert (Italiener und Spanier) von RED BOX sind erhältlich. Schaut auf den Seiten eurer Lieblingshändler nach.

 

-      Beim letzten Einkauf haben wir zu unserer großen Freude entdeckt, daß die RED BOX Landsknechte nun anscheinend 30 Figuren statt nur 20 enthalten. Wenn das so bleibt, wollen wir auch nicht mehr meckern.

 

-      „By Fire & Sword“, die polnische Firma mit dem gleichnamigen Spielsystem, bietet einen weiteren Ergänzungband an, der diesmal die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Dänemark in den Jahren 1657-60 zum Thema hat. Eine bei uns weitgehend unbekannte Auseinandersetzung, an der aber immerhin auch noch Kaiserliche, Brandenburg-Preußen und Niederländer mitgefochten haben. http://theminiaturespage.com/boards/msg.mv?id=449757

 

-      Wer sich jetzt fragt, womit er Dänen, Kaiserliche und dergleichen darstellen kann, der schaue sich MARS 72049 (Imperial Mercenary Infantry in Winter Dress) an. Wir experimentieren bereits damit und sind sehr zufrieden.

 

43. Deutsche Kunststoffigurenbörse

 

Am Sonntag, den 19. März 2017 öffnete die 43. Kunststofffigurenbörse von 11- 16 Uhr in Herne ihre Pforten. Veranstalter Peter Bergner, ehemals Inhaber von „PB Toys/BB-Toys“, hat seit der vorletzten Börse das Konzept verändert, und diesmal bewährte sich dieses zum wiederholten Male. http://www.ksfb.de/

 

Peter Bergner zeigte sich vom Verlauf begeistert, auch von der gleichbleibend hohen Besucherzahl (ca. 500) und will auf jeden Fall weitermachen. Wir hatten Gelegenheit mit Dimitri von RED BOX zu sprechen, der uns folgende Neuigkeit verriet:

 

-      Seine Firma hat einen neuen Modelleur/Skulpteur (der heißt wohl in jeder Firma anders), der auch weiterhin für ihn arbeiten wird. Von ihm stammen die neuen Italiener und Spanier des 16. Jahrhunderts.

 

-      Die Burgunder-Reihe soll unbedingt, vermutlich noch in diesem Jahr, fortgesetzt und ausgebaut werden.

 

-      MARS, RED BOX und ORION werden in immer stärkerem Maße gemeinsam ausgeliefert.

 

Unser Weg führt uns auch zu Reinhard Hankofer und seiner Frau Juliane von der Firma „Dragon’s Cave“ http://dragons-cave.de/ Er stand uns für ein kleines Interview zur Verfügung:

 

SPS: Reinhard, du bist heute zum ersten Mal in Herne, was hat dich dazu bewogen, hier einen Stand aufzubauen?

 

Reinhard: Peter Bergner hat mich darum gebeten, weil er jemanden suchte, der die 1/72 Figuren betreuen konnte; hier auf der Börse findet man ja jeden erdenklichen Maßstab und auch echte Altertümer. Ich habe sofort ja gesagt, weil ich schon immer gern ins Ruhrgebiet gekommen bin, früher zur DUZI (Duisburger Zinnbörse), und auch nach Wesel, wohin sie später umgezogen sind. Da waren auch immer mehr Plastikfiguren vertreten, leider haben sie ja irgendwann dichtgemacht. Deswegen war ich umso froher, dank Peter wieder in diese Gegend kommen zu können. Bei uns in Süddeutschland (Reinhard lebt in der Nähe von Regensburg) haben wir so etwas ja nicht.

 

SPS: Seit wann gibt es „Dragon’s Cave“?

 

Reinhard: Seit 1997. Damals haben wir noch hauptsächlich 15mm und 25mm Zinnfiguren von Essex, aber auch von anderen Firmen verkauft. Ich komme eigentlich aus der Science Fiction- und Fantasy-Szene. Irgendwann haben wir dann auch Plastikfiguren ins Sortiment aufgenommen, aber nur 1:72, und als es mit den Zinnfiguren immer weiter begab ging, beziehungsweise die englischen Hersteller immer mehr Schwierigkeiten gemacht haben, sind wir dann mit ganzer Kraft auf Plastik umgestiegen. Zinnfiguren sind für uns heute nur noch ein Nebenprodukt im Sortiment.

 

SPS: Welche Firmen und welche Epochen laufen eigentlich am besten bei euch?

 

Reinhard: Gut bis sehr gut laufen vor allem RED BOX, MARS und STRELETS. Und bei den Epochen wären das auf Platz 1: 16./17. Jahrhundert, auf Platz 2 Napoleonische Kriege, auf Platz 3 Römerzeit und auf Platz 4 der Zweite Weltkrieg. Das kann nicht verwundern, wenn man bedenkt, daß in diesen Epochen das größte Angebot herrscht, das auch noch ständig ergänzt und erweitert wird. – Auf dem Gebiet der Tabletop-Spiele stehen übrigens Science Fiction und Fantasy an der Spitze.

 

SPS: Und wie siehst du Eure Zukunft?

 

Reinhard: Wie schon gesagt, möchte ich gerne wieder hierher, und wenn Peter mich noch einmal haben will, bin ich gern wieder dabei. Was die Zukunft unseres Hobbies angeht, so ging es ihm sicher schonmal besser. Aber ich glaube, die Entwicklung vollzieht sich in Wellen, und irgendwann geht es auch wieder aufwärts. Und eines kann ich immer wieder feststellen: Allen Unkenrufen zum Trotz, die Jugend hätte kein Interesse mehr daran, es gibt Nachwuchs fürs Hobby, der wächst immer neu nach.

 


Donnerstag, 26. Januar 2017

 

In dieser Woche von allem etwas, es gibt neben den Schlachten allerlei Organisatorisches aufzuarbeiten:

 

MARS bringt offenbar eine neue Unterabteilung heraus, die sich um die 2. Belagerung Wiens im Jahre 1683 zu drehen scheint. Drücken wir uns die Daumen, daß darin noch viele bunte Schachteln erscheinen, es würden einige schmerzliche Lücken gefüllt. Den Anfang machen osmanische Mörser/Belagerungsartillerie (72098) und späte polnische Infanterie (72099). In der zweiten Hälfte haben die Polen ihre “deutschen” Einheiten (nach mittel- und westeuropäischen Vorbild gekleidet, ausgerüstet und ausgebildet) abgebaut und durch osteuropäische Verbände ersetzt. Die Infanterie bekam dabei Uniformen, die denen der russischen Strelitzen verblüffend ähnlich sehen. Langer Rede kurzer Sinn, wir erhalten mit dieser Packung nicht nur diverse polnische Soldaten, sondern auch russische, die sich für deren Strelitzen wie auch deren “deutsche” Regimenter einsetzen lassen; den die werden längst nicht mehr nur westlich gekleidet (die vor Jahrzehnten angeschafften Kleider und Brustpanzer sind fadenscheinig geworden), sondern mit Zipfelmütze und waden- bis knöchellangem Mantel.

 

IRREGULAR Vor einiger Zeit haben wir hier eine Kaufempfehlung für 20mm Zinnfiguren der englischen Firma “Irregular” ausgesprochen. Die möchten wir mit dem größten Bedauern zurückziehen. Angesichts früherer guter Erfahrungen mit dieser Firma (in den 90er Jahren) haben wir dort vor wenigen Wochen eine Bestellung über ca. 150 britische Pfund aufgegeben und dafür schlechten Service, völlig undurchsichtige Preiskalkulationen und überteuerte Lieferkosten erhalten (der Endpreis sollte am Ende 220 Pfund betragen), so daß wir schließlich die Bestellung zurückgenommen haben. Wir können nur mit Bedauern dringend davor warnen, bei dieser Firma etwas zu bestellen.

 

ALTERTUM Alle paar Wochen erhalten wir eine Anfrage, ob wir nicht auch einmal einen Blick auf andere Epochen werfen könnten, zum Beispiel aufs Altertum. Na ja, eigentlich beschäftigt sich diese Seite mit “Schießpulverschlachten”, und die sind im Altertum sehr rar. Aber wir wollen, da auch einige von uns hier (etliche, alle?) eine Schwäche für die Anfänge haben, von heute an eine Zusatz-Rubrik eröffnen, das Altertum, das wir auch genau so nennen. Andere Zeitbestimmungen wie die “Biblische Ära”, die sich im englischsprachigen Raum eingebürgert hat, mißfallen uns sehr. Die Hethiter zum Beispiel, eine der Großmächte des Altertum von 1600-1200 v. Chr. tauchen in der Bibel gar nicht auf, ebenso sind die Sumerer unbekannt, und auch sonst ist das “Buch der Bücher” zumindest, was das Alte Testament angeht, eine Ansammlung von Sagen, Legenden und Märchen über das Volk der Hebräer, welches es mit der Wahrheit nur selten genau nimmt.

 

Wir beginnen mit den Sumerern, der ältesten Hochkultur der Menschenheitsgeschichte, die inzwischen bis in Jahr 3500 v. Chr. faßbar ist, und arbeiten uns langsam bis zur Antike vor, die mit dem Erwachen Griechenlands aus dem Dunklen Zeitalter beginnt (700-600 v. Chr.) und mit dem Untergang des Weströmischen Reiches 476 n. Chr. endet Mal sehen, wie weit wir kommen … Schaut immer mal wieder rein, auch wenn es für diese fernen Zeiten weder Gemälde, noch Videos noch Berichte über Einzelschlachten gibt. Auch die Auswahl an Figuren ist eher mäßig, aber wir wollen sehen, wie wir aus dem Vorhandenen das Beste machen können.

 

RUSSISCHE KRIEGSTRACHTEN Kein Geleit, auf dem es nicht etwas zu gucken gibt, diesmal http://www.warfare.altervista.org/17/Viskovatov.htm

 

Auf diesem Link mit dem Titel “Russian armament from the 14th century until the second half of the 17th century by Viskovatov“ gibt es allerlei russische Kriegstrachten, Waffen, Fahnen und, und, und zu sehen, wenn sich auch die innere Ordnung nicht auf Anhieb erschließt. Weiter unten auf der Seite läßt sich jede einzelne Abbildung anklicken, und man findet dort eine Erklärung in englischer Sprache nebst einigen Angaben zur Person des Künstlers. Wir werden uns mit diesen Bildern noch eingehender beschäftigen, denn nun bekommen wir ja wieder Strelitzen (ach, wir lieben es, wenn ein Kreis sich am Ende schließt).

 


Samstag, 05. November 2016

 

Bild links: Musketiere von Moskauer Strelitzen-Regimentern im Jahre 1674. Die russischen Strelitzen-Regimenter liegen in den größeren Städten.

Lithographie Nr. 110 in "Historische Beschreibung der Bekleidung und Bewaffnung russischer Truppen" von Wiskowatow, 2. Auflage, 1899.

 

In eigener Sache:

 

Wir warten, und zwar dringend, daß es mit RED BOX, MARS etc. weitergeht. Etliche unserer Vorhaben liegen auf Eis, weil zum Beispiel die angefangene Unterreihe 16. Jahrhundert bei RED BOX nicht so recht weiterzugehen den Anschein hat (um es einmal ganz vorsichtig auszudrücken). – Weiters fehlt es mittlerweile an russischen Schützen, den Strelitzen, die nirgendwo mehr zu kriegen sind; und ohne läuft keine Schlacht. – MARS könnte auch wieder mal etwas aus dem 17. Jahrhundert bringen, in seinem diesbezüglichen Programm finden sich noch einige Lücken.

 

Es lohnt schließlich nicht, hier Schlachten vorzustellen, für die es am notwendigen Figuren-Fundus mangelt.

 

Deswegen gruppieren wir im Moment um, legen die eine oder andere Untersuchung auf Eis und fangen mit neuen Vorhaben an. Bis dahin gibt es ein Geleit mit Kleinigkeiten, die man immer mal gebrauchen kann.

 

By Fire and Sword (BF&S)

http://www.fireandsword.wargamer.pl/

 

Auf die haben wir zwar schon einmal hingewiesen, wir kommen aus zwei wichtigen Gründen aber noch einmal auf sie zu sprechen:

 

-      Die Polen haben inzwischen ein kleines Opus an Begleitbüchern vorgelegt, das uns sehr interessant erscheint. Vor allem die Armeelisten (wohlgemerkt, immer nur aus dem Zeitraum 1650-1670 plusminus in paar Jahre) haben es in sich. Drei Bücher liegen bereits vor, dazu als vierter Band ein Heft mit Szenarien (und einigen neuen Armeelisten) zur Schlacht von Warschau. Wir gehen zu einem späteren Zeitpunit näher auf sie ein, empfehlenswert sind sie alle.

 

-      Statt auf die Figuren ihres Systems unmittelbar hinzuweisen, stellt man bei BD&S in einer eigenen Rubrik die Links und Banner zu den Händlern zusammen, die ihre Figuren nebst Zubehör vertreiben (nach Ländern geordnet). Es lohnt sich durchaus ein Blick darauf, denn die Zinnfiguren sind bemalt, und so erhält man einen guten Überblick über das, was das Militär in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts getragen hat, vor allem in Ost-, Mittel- und Nord-Europa.

 

Weitere Seiten mit bemalten Figuren:

 

-      ESSEX ist jedem ein Begriff, der sich einmal mit 15mm-Figuren beschäftigt hat, vor allem, weil sie das breiteste und zeitlich größte Angebot von allen hatten und haben, von den Sumerern um 3000 v. Chr. bis heute, und das jeweils mit den dazugehörigen Gegnern (im Gegensatz zu den Plastiksätzen von CESAR). Im dazugehörigen Katalog finden sich durchweg Abbildungen bemalter Figuren, für unseren Zeitraum ist auch eine Menge dabei.

 

-      http://www.essexminiatures.co.uk/

 

-      WARGAMES FOUNDRY hat einen ziemlich guten Namen auf dem Gebiet der 25mm-Figuren und ein ebenfalls breites Angebot. Der Katalog wartet mit farbigen Abbildungen auf und zeigt wertvolle Bemal-Vorschläge.

 

http://www.wargamesfoundry.com/

 

-      IRREGULAR

 

Hat alles Größen, von 2mm bis 54mm. Die Firma bietet aber auch 20mm-Figuren an, sogar für unseren Bereich. Der Preis für eine Figur liegt bei 75 Cent (Wechselkurs Anfang November 2016), und das ist natürlich happig. Aber wenn man bedenkt daß die Landsknechte bei RED BOX fast 50 Cent die Figur kosten, und die Infanteristen in der neuen GERMANIA-Reihe „Belagerung von Wien“ für 1,90 EUR das Stück feilgeboten werden, kann man schon leicht ins Grübeln kommen.

 

http://www.irregularminiatures.co.uk/

 

Und wer noch weiter stobern möchte, hier eine (leider nicht ganz vollständige) List weiterer Zinnfiguren-Hersteller:

 

http://www.tagmata.it/15mm_miniature_producers.htm

 

Plattformen

 

Mittlerweile werden von verschiedenen Firmen genormte Plättchen aus Plastik oder Metall als Plattformen für Figuren angeboten. Wer es lieber etwas einfacher möchte, suche sich im Internet eine entsprechende Vorlage, zum Beispiel bei http://www.juniorgeneral.org/ , drucke sich die aus, schneide sie aus und klebe sie auf Karton oder Pappdeckel. Wir haben uns eine ganze Musterseite gebastelt.

 

Alle Vierecke sind 4 cm breit. Ein Viereck reicht mit seinen 4cm Tiefe für zwei Reiter, ein halbes mit seinen 2 cm Tiefe für 2-4 Fußsoldaten. Die Zwischenräume mit ihren 1 cm Tiefe erlauben immer noch 1 leichten Reiter oder aber werden an eine größere Form angeklebt, um zum Beispiel 3 Reiter aufzunehmen. Zwei große Vierecke hintereinander bieten einem Geschütz nebst Bedienung Platz und so weiter und so fort. Experimentiert selbst damit.

 


Mittwoch, 31.8.2016

 

Borsten zu Piken

 

Von Adrian Klormann erreicht uns ein wertvoller Tipp: Er verwendet statt Piken keine Dekor-Nadeln, sondern Besenborsten. Die Vorteile liegen auf der Hand, zum ersten der Preis-Unterschied, zum zweiten lassen sich Besenköpfe in jedem Baumarkt oder sonstiger Haushaltswaren-Handlung erwerben, und zum dritten kann man die einzelnen Borsten bequem auf die gewünschte Länge zuschneiden.

 

Adrian schreibt weiterhin: "Diese sind wesentlich ungefährlicher und lassen sich auch besser ankleben. Man kann bei diesen Kunststoffbesenborsten auch leicht richtige Spitzen formen. Ich verwende diese Methode selbst und kann sie wirklich jedem empfehlen.

 

Hier finden sie einige Beispielbilder und eine Bastelanleitung.

https://tabletopdeutschland.wordpress.com/2012/03/05/speere-pfeile-und-fahnenstangen-basteln/

 

Wenn sie noch mehr solcher Basteltipps suchen, schauen sie doch auch mal hier vorbei

http://www.modellfiguren-online.de/index.html

http://www.sweetwater-forum.de/

 

Ich selbst hatte viel Spaß auf ihrer Webseite und bin ihnen dankbar für die vielen Links und Informationen.

Da dachte ich mir sie könnten diesen Basteltipp vielleicht gebrauchen. Viel Spaß noch beim Spielen und Basteln.

 

Mit freundlichen Grüßen

Adrian Klormann"

 

Wir empfehlen, die angegebenen Links anzuwählen, es finden sich dort wirklich verblüffende Hilfestellungen und Anregungen.

 


- Pfingsten 2016, Sonntag, den 15.5.

Gerade noch geschafft, ein neuer Computer mußte her, und jetzt heißt es, sich von Windows XP auf Windows 8.1 umzustellen. Wir sind noch in dem Stadium, in dem wir glauben, daß Gehirn-Chirurgie einfacher sein muß ...

 

Deswegen heute nur ein kurzes Geleit vor allem mit Hinweisen auf Seiten, die man sich mal ansehen sollte, kann, darf. Am Pfingsmontag, aber auch zu jedem anderen Termin.

"Plastic Soldier Review" stellt umfassend (fast) alle Neuerscheinungen auf dem Gebiet 1:72 vor, aber das entscheidende Manko dieser Seite ist, daß sie offenbar stets erst dann einen neuen Satz vorstellt, wenn dieser auch in britischen Läden zu haben ist. Nun sind andere Länder da eher dran, und etwas internationaler geht es auf der Seite:

 

http://bennosfiguresforum.com/

 

zu, komplett mit Forum, Neuerscheinungen, Bildern von selbstbemalten Figuren etc. pp. Erstaunlich viele Deutsche melden sich dort, dennoch ist alles, wie könnte es anders sein, in englischer Sprache. Dennoch nicht nur ein Blick drauf, sondern auch das Blättern lohnt sich.

Über "Benno" sind wir auf eine russischsprachige Seite gelangt, auf der man erfährt, was zum Beispiel die für unsere Epoche wichtigen Firmen wir MARS oder RED BOX/ORION gerade in Arbeit haben, und das ist beachtlich. Was sich alles auf dieser Seite tut, haben wir noch nicht herausgefunden (vielleicht aber schon im nächsten "Geleit" mehr dazu), denn unser Russisch läßt, gelinde gesagt, zu wünschen übrig. Wenn wir dort etwas Interessantes entdecken (zumeist in der 6. Abteilung, Photos), dann jagen wir den dazugehörigen Text durchs Übersetzungsprogramm und erhalten so eine ungefähre Ahnung von dem, was wir dort zu sehen bekommen; mehr ist ja leider von den elektronischen Übersetzungsdiensten nicht zu erwarten:

 

https://vk.com/club7879149

 

Einige Beispiele aus jüngerer Zeit:

https://vk.com/club7879149?z=photo-7879149_413343120%2Fwall-7879149_12475     ---   neue MARS-Sätze, die in nächster Zeit auch bei uns auf den Markt kommen dürften: Schwedische Dragoner (wohl eher Kürassiere), Kaiserliche Dragoner (auch eher Kürassiere) und Osmanische Provinz-Infanterie. Wir freuen uns schon sehr darauf, weil diese Sätze neue Figuren enthalten, mit denen sich die bereits vorhandenen wunderbar ergänzen lassen. 6 Photos

 

https://vk.com/club7879149?z=photo-7879149_412587073%2Fwall-7879149_12413   ---   kommen demnächst bei RED BOX, osmanische Elite-Reiterei von den Palasttruppen, eigentlich vom 15. - 17. Jahrhundert, nur daß sie im Lauf der Zeit immer weniger geworden sind. Im 15. Jahrhundert sind solche gepanzerten Reiter sogar noch bei der Schlacht-Reiterei anzutreffen, ab dem 16. aber nur noch als Leibgarde des Sultans. Dennoch sind wir auch hier begeistert, denn bislang gab es solche Kavallerie nur von LUCKY TOYS, und da mit lediglich zwei Posen und ohne Lanze.

 

https://vk.com/club7879149?z=photo-7879149_401744695%2Fwall-7879149_11411 --- und das scheint uns mittelfristig bei RED BOX zu erwarten: Italienische Infanterie/Italienische Seefahrer, Ende 15. - Mitte 16. Jahrhundert  Spanische Infanterie/spanische Seefahrer, Ende 15. - Mitte 16. Jahrhundert, kurz gesagt die Zeit, bevor der Morion-Helm eingeführt worden ist (irgendwann in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts). Auf diese vier neuen Sätze freuen wir uns wie blöd, bieten sie doch eine Fülle von neuen Möglichkeiten und Schlachtdarstellungen.

 

Leider auch zwei traurige Mitteilungen:

- PB-Toys (www.pbtoys.de) schließen nach 30 Jahren (!) die Pforten. Peter Bergner und seine Mitarbeiter haben unserem Hobby ihren eigenen Stempel aufgedrückt und es mit viel Leben gefüllt. Wir werden sie sehr vermissen, aber wenigstens setzen sie die halbjährlichen Figuren-Börsen in Herne fort, ein Lichtblick. Zur Zeit wird alles mit 30 % Rabatt verkauft, am 4. Juni gibt es im Lager alles für die Hälfte. Schaut mal drauf auf die Seite.

 

- ZVESDA hat jahrelang raffinierte, wichtige und preisgünstige Figuren-Sätze hergestellt und geliefert, dann gab es im letzten Jahr überhaupt nichts Neues mehr von ihnen, und mittlerweile sind auf ihrer Heimatseite www.zvezda.org.ru  (Achtung, diese Seite scheint gestört zu sein.) überhaupt keine Figuren mehr aufgeführt, wenn man von den spielebezogenen Mini-Gruppen absieht. Also, schaut beim Händler eures Vertrauens vorbei, was er noch an ZVESDA-Figuren führt, und solange er dafür keine Mondpreise verlangt (über 20.- EUR), deckt euch noch rasch ein.

 

Und zum Schluß, um es mit Peter Bergner zu sagen: Nun spielt schön.

 

 


Sonntag, 27. März 2016

ZUM OSTER-GELEIT 2016

 

Da sollte alles schon zum Jahrestag fertig sein, und am Ende hatten wir uns regelrecht im Gewirr osmanischer Truppengattungen verheddert, die Kamera ist kaputtgegangen, und ja, am Ende vom Lied ist alles etwas später geworden. Beim Theater heißt es, wenn die Generalprobe schief geht, wird die Uraufführung ein voller Erfolg. Bis zur nächsten größeren Reihe wird allerdings noch etwas Zeit vergehen.

 

Bilder eingestellt

 

Die noch fehlende Bebilderung zum Artikel über „Osmanische Taktik VI“ ist jetzt eingestellt, damit ist diese Reihe (vorläufig) abgeschlossen. Die Artillerie fehlt noch und wird demnächst nachgeholt. Der Überblick über die momentan auf dem Markt befindlichen Figuren ist fast vollständig, es war nicht ganz klar (s. Gespräch mit Dimitri, weiter unten), ob die „Janitscharen“ von ORION länger hergestellt werden.

 


41. PLASTIK-FIGUREN-BÖRSE HERNE Frühjahr 2016

 

Ja, wir waren dort, zu zweien, und können wir Veranstaltung wie immer jedem Figuren- und Schlacht-Spiel-Freund nur wärmstens empfehlen. (http://www.ksfb.de/) Veranstalter Peter Bergner von „bb-toys“ hat diese Figuren-Börse nicht nur ins Leben gerufen, er betreut sie auch zusammen mit seiner Frau Ute und einem wirklich großen und zuverlässigen Helfer-Team bis zum heutigen Tage, und wohl noch einige Jahre länger. Die Veranstaltung am Willi-Pohlmann-Platz 1 in Herne ist eine Mischung aus Treffpunkt und Verkauf, und die große Attraktivität der Börse rührt sicher auch daher, daß hier private und gewerbliche Verkäufer bunt gemischt ihre Schätze feilbieten. Um es auf den Punkt zu bringen, hier sieht man Figuren wieder, mit denen man schon als kleiner Junge gespielt oder für die man sich an der Schaufensterscheibe des Spielzeugladens die Nase plattgedrückt hat. Selbstredend natürlich funkeln hier auch neuerschienene Sätze, dafür sorgen schon die vielen Händler, und der Riesenstand von „bb-toys“ hat praktisch das gesamten Angebot, das sich auch auf der Homepage findet (http://www.pbtoys.de/) ausgebreitet.

 

Man muß nicht zum Gong-Schlag am Eingang stehen, man findet immer noch ausreichend Zeit zum ausgiebigen Schlendern, um dann, im zweiten Rundgang die Stücke zu erwerben (um sie zu feilschen, wenn möglich), die einem am Herzen liegen. Und wer es nicht so mit dem Feilschen hat, ein großzügiger Börsen-Rabatt ist bei den meisten drin. Viele, die schon einmal auf der Börse waren, kommen beim nächsten Mal gern wieder, um die Freunde und Kollegen wiederzusehen, aber auch um gezielt die Dinge zu erwerben, die ihnen beim letzten Mal durch die Lappen gegangen sind.

 

Nach offiziellen Angaben waren 51 Händler gekommen, Besucher wurden ca. 400 gezählt, und das wollen wir auch gern aus eigener Anschauung glauben. Laut Veranstalter Peter kommen zur Weihnachts-Börse noch etwas mehr Interessierte, wohl hauptsächlich deswegen, um zum Fest der Liebe den Menschen zu beschenken, den man am allerliebsten mag, sich selbst nämlich (und damit man weiß, dieses Geschenk kommt wirklich von Herzen und ist auch noch goldrichtig).

Die nächste, die
Weihnachts-
42. Deutsche Kunststoffigurenbörse
findet statt am:

 

Sonntag den 04. Dezember 2016 von 11-16 Uhr

Bilder hier http://www.ksfb.de/index.php/gallerie/category/10-maerz2016

Bild links: Marcel Bieger und Veranstalter Peter Bergner

 

 

Gespräch mit Dimitri von Orion-Red Box-Dark Alliance (ORD)

 

Auf der Börse haben wir Dimitri von der Firmengruppe Orion-Red Box-Dark Alliance getroffen und haben ihn nach den weiteren Figuren-Plänen befragt:

 

 

-      Die Osmanen laufen in der Türkei sehr gut, auch die Russen, beide sind ebenso in Rußland ein Verkaufsschlager.

 

-      Die RED BOX-Janitscharen sind den Janitscharen bei ORION so ähnlich, daß die einen die anderen leicht ergänzen können. Ob die ORION-Janitscharen aber weiter produziert werden oder wie die ORION-Landsknechte vom Markt genommen werden, konnte Dimitri noch nicht abschließend sagen.

 

-      Noch in diesem Jahr sollen, wenn alles klappt, türkische schwere und mittlere Reiterei bei Orion erscheinen.

 

 

Dimitri lebt in Moskau, sein Vater in der Ukraine. Er war leider in Eile, aber wir stehen nun im E-Mail-Kontakt zu ihm und bemühen uns um ein längeres Interview in deutscher und englischer Sprache (wenn ihr ihn trefft, er ist sehr freundlich und spricht ein ausgezeichnetes Englisch).

Bild rechts: Marcel Bieger und

Dimitri von Orion-Red Box-Dark Alliance (ORD)

 

 

Unterhaltung für langweilige Feiertage:

 

- PLASTIC SOLDIER REVIEW, eine englischsprachige Seite, die es sich zur Aufgabe macht, sämtliche bisher erschienenen und aktuellen Figuren-Sätze im Maßstab 1:72 in Wort und Bild vorzustellen und zu besprechen. Eine unentbehrliche Nachschlage-Quelle, vor allem, was die hervorragenden Photos angeht. Mit den Texten sind wir nicht immer ganz einverstanden. Das alte engliche Dilemma: Was nicht in einem Osprey-Bändchen steht, bleibt ihnen oft unbekannt, und je weiter östlich ein Gebiet von England aus gesehen liegt, desto vager werden die Angaben.

http://www.plasticsoldierreview.com/Index.aspx

 

- OSMANISCHE ILLUSTRATIONEN, wem die Abbildungen gefallen haben, die wir für unsere Reihe über Osmanische Taktiken verwendet haben, der findet hier noch mehr, allerdings in englischer Sprache und gelegentlich bis regelmäßig muß man ein wenig hin und her blättern: http://www.warfare.altervista.org/Ottoman/Ottoman.htm

 

- BY FIRE & SWORD, hier ist es, das unverzichtbare Nachschlagewerk, die Seite des polnischen Spielsystems gleichen Namens. Selbiges behandelt eigentlich nur die Periode 1650-1670. Zwar verwendet das Spiel 15 mm Zinn-Figuren („By Fire & Sword“ stellt solche auch her), aber dafür bietet es auch eine Fülle an Informationen und Hintergründen, und die kann man ja für jeden Maßstab verwenden. Unter „Download“ finden sich unter anderem Armeelisten („Skirmishes and Divisions“), und die sind vielfältiger und authentischer als alles andere, was zur Zeit auf dem Markt ist (inklusive DBA/DBM/DBR). In Polnisch und Englisch: http://www.fireandsword.wargamer.pl/

 


Samstag, 2. Januar 2016

Rechtzeitig zur Weihnacht hat MARS zwei neue Sätze Artillerie des 30-jährigen Krieges herausgebracht, und wir befinden uns jetzt in der komfortablen Lage über ein ganzes Arsenal an Geschützen zu verfügen. Wir haben sie einmal alle aufgereiht (s. Photos), inklusive des Mörsers und unter Hinzunahme des Geschützes der Firma A CALL TO ARMS (die führt das zwar unter dem Englischen Bürgerkrieg, aber zu jener Zeit sind nicht nur die „Uniformen“, sondern auch die Waffen und Kanonen untereinander austauschbar).

An Geschütztypen herrscht im 17. Jahrhundert eine verwirrende Vielfalt, und man sieht es dem einzelnen Stück nicht auf den ersten Blick an, welches Kaliber es hat, beziehungsweise welchem Typ es entspricht. Ein Kriterium wäre die Rohrlänge, aber MARS bringt ja keine Modelle im Maßstab von exakt 1:72 heraus, von wo aus sich leicht rückrechnen ließe. Und noch komplizierter wird es bei der sogenannten Kompatibilität der verschiedenen Firmen (das Geschütz von A CALL TO ARMS will uns, verglichen mit denen von MARS, als etwas zu klein erscheinen). Sei’s drum, wir wollen uns die Spielfreude davon nicht nehmen lassen, und damit man die langweiligen Stunden des verlängerten Wochenendes sinnvoll nutzen kann, haben wir zwei Geschütztypen-Tabellen gefunden und beigefügt, damit sich jeder seinen eigenen Artillerie-Park zusammenstellen kann.

Ein Tipp: die ganz große Kanone ist eine Feldschlange (nicht nur bei den Schweden, sondern bei allen anderen auch üblich). Wir haben (in absteigender Folge) die drei schwereren Geschütze zusammengestellt: das „schwedische“, das (neue) „kaiserliche“ und das „franzsöische, dann die drei mittleren, wieder in absteigender Folge: das (neue) „spanische“, das „schwedische“ (Nachdruck der alten „kaiserlichen Artillerie“ von Revell) und das von „A CALL TO ARMS“

Als Schlußwort: Feldgeschütze haben Räder, Belagerungsgeschütze nicht. Erstere werden von Pferden gezogen, bei letzteren wird nur das Rohr auf einem Wagen/Karren befördert, das Gestell wird an Ort und Stelle gebaut. In der Feldschlacht kommen am ehesten die mittleren Geschütze zum Einsatz, da die schweren eine zu lange Ladezeit haben – jedenfalls in der Theorie. Da eine Armee ohnehin für alle Fälle gerüstet ist und nicht nur Feld-, sondern auch Belagerungs-Artillerie im Troß mitführt, setzt man gern alles ein, was irgendwie nach Kanone aussieht (vor allem, wenn der Gegner über mehr Geschütze verfügt als man selbst).

 

schwere Artillerie (einen Klick auf's Bild zum Vergrößern)

mittlere Artillerie (einen Klick auf's Bild zum Vergrößern)

Mörser (einen Klick auf's Bild zum Vergrößern)

Die bereits voll bewegliche Artillerie Karls V. umfaßte 1540 folgende Typen:

 

 

 

Kaliber cm

Rohr-Länge m

Kugel Gew. Pfund

Kartaune

18

3,5

40

mittlere Kartaune

15

3,4

24

ganze Schlange

12

3,9

12

halbe Schlange

9,1

3,5

6

kurze Schlange

12

3,2

12

Falkaune

10

2,9

6,5

Falkonett

7

2,8

3

Mörser

35,5

1,5

100

 

 

Link: http://www.feldartilleriebataillon210.de/html/body_geschichte_artillerie.html  

 


Hauptdimensionierung der k. k. Geschützrohre nach Michael Miethens 

 

 

 

                 Benennung der Geschützart

Rohr -

bohrung

in mm

Kugel

Durchmesser  mm/Kaliber

Rohrlänge

in cm

Ladungs-

gewicht kg

Rohr-gewicht kg

Ganze Karthaune (Kanone)

   198

   194

   325

  11

 5000

Drei Viertel Karthaune (Doppelschlange) Columbrine

   176

   170

   323

  8,5

 4200

Halbe Karthaune (doppelte Feldschlange)

   156

   150

   315

   7

 2800

Ganze Feldschlange (Drachen, Nothschlange)

   144

   135

   392

  4,5

 3000

Ein Viertel Karthaune (Feldschlange)

   124

   119

   274

   3

 1500

Halbe Feldschlange (Sagro, Sackerfalk)

   112

   107

   375

  2,5

 1700

Falke im vollen Gut (Viertelschlange, Pelikan)

   105

     95

   248

   2

 1300

Verjüngter Falke (Falkaune, Regimentsstück)

     85

     70

   189

   1

   700

Verjüngtes Regimentsstück

     85

     70

   105

  0,4

   350

Falkonet (Smeriglio)

     53

     50

   175

  0,3

   300

Serpentinel (Scharfes Dierndel)

     28

     26

   101

  0,1

   120

 

Link: http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/artillerie/artgesch.html

 



Freitag, 25. Dezember 2015

 

Zum ersten Mal wenden wir uns direkt an unsere Besucher, wünschen allseits schöne und spielfreudige Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr mit hoffentlich vielen, interessanten und dringend gebrauchten neuen Figurensätzen. Damit es keine langweiligen Momente in der Zeit zwischen den Jahren gibt, hier drei Links, die einen oder auch zwei Blicke lohnen. Leider sind alle in englischer Sprache (die „Freewargames“ sogar teilweise in französischer und italienischer), aber wie es so schön heißt, anschauen kostet ja nichts.

 

DBA, die inoffizielle Seite. Offiziell kosten die DBA-Regeln Geld (was sonst eher unüblich ist), aber auf der inoffiziellen Seite hat sich jemand die Mühe gemacht, den ganzen Stoff „nachzuerzählen“ und so einen Einstieg zu ermöglichen. Dennoch leider nichts für Anfänger. Wir spielen am liebsten DBA.

http://www.wadbag.com/DBAGuide/TheUnofficialGuideToDBA_single.pdf

 

Papiersoldaten, diese Seite ist frei und enthält Tausende Vorlagen von Soldaten aller Epochen, die man ausdrucken, auf Papier oder Pappe aufkleben und dann ausschneiden kann. Leider ist unsere Epoche dort nur schwach vertreten, und die Papierfiguren sind nicht unbedingt jedermanns Sache. Dennoch, immer mal wieder drin blättern.

http://www.juniorgeneral.org/

 

Und wer hier nichts findet, ist selbst schuld. Über hundert Spielsysteme für alle Epochen der Militärgeschichte (auch für Seeschlachten), die absolut frei sind. Manche sind nicht bis zu Ende ausgereift, aber in allen stecken Ideen, die man durchaus einmal für seine eigenen Schlachten ausprobieren sollte.

http://freewargamesrules.wikia.com/wiki/Freewargamesrules_Wiki

 

Danke für ein erfolgreiches erstes Jahr.