30jähriger Krieg 1618 - 1632, erste Hälfte

1626 Lutter am Barenberge

nachgestellte Schlacht


Donnerstag, 14. September 2017

Bild oben: beide Armeen stehen sich gegenüber

 

Einleitung

 

Wir haben uns für die Nachstellung des Schlachtenmoments entschieden, in der die Dänen, statt gegen die Artillerie Tillys vorzugehen und sie auszuschalten, gegen die feindliche Infanterie abschwenken und damit den Sieg vergeuden.

 

Und schon beginnen die Probleme: Die Dänen streiten für die protestantische Sache, und bei den Protestanten bedient man sich der holländischen Schlachtordnung (später der schwedischen). Deren Einheiten, teilweise „Brigade“ genannt, sind deutlich kleiner als die spanischen Tercios oder die deutschkatholischen Regimenter. Dennoch vermelden manche Quellen, der dänische König habe neue Soldaten geworben, um seine Fähnlein auf den Soll-Wert von 250 Mann zu bringen. Das entspricht aber einem Tercio.

 

Bild links: kaiserliche Artilleriebatterie (rechts davon der Sumpf)

 

Haben denn wenigstens die Katholischen im Regiments-Verband (also einem etwas kleineren Tercio) Aufstellung genommen? Vermutlich nicht, zumindest in dem Augenblick nicht. Zum einen wurden zu dieser Zeit Piken eigentlich nur noch zur Abwehr von Reiterei eingesetzt, aber nicht mehr gegen Fußvolk; die Feuerkraft der sich immer mehr verbessernden Gewehre hätte aber zu große Lücken in die Reihen der im Fernkampf wehrlosen Spießträger gerissen. Um die nachdrängenden Dänen abzuwehren, sind Musketen und Arkebusen von größerem Wert. Wir haben deshalb die Pikeniere aus den Regimentern herausgenommen und einige von ihnen um die Batterie gruppiert (der Rest sammelt sich noch außerhalb unseres Schlachtfeldes, sozusagen).

 

Bild links: Das schwedische Bataillon (Dreißigjähriger Krieg)
Bild aus dem Buch EA. Razin "Geschichte der militärischen Kunst“

 

 

Und nun das größte Problem: Wie haben die Dänen angegriffen, wenn ihre Formation zu dünn war, um bei den Kaiserlichen einen Durchbruch zu erzielen? Wenn sie nicht im Tercio angetreten sind, und davon gehen wir einfach einmal aus, dann bleibt ihnen eigentlich nur die Anordnung zu drei „Bataillonen“ (die mit den späteren Bataillonen nichts gemein haben). Der einem Regiment ähnliche Verband stellt seine Pikeniere, die ungefähr ein Drittel ausmachen, in die Mitte und die beiden anderen Bataillone, die sich aus Schützen zusammensetzen, links und rechts daneben.  Das gilt zwar als schwedische Ordnung, aber die Niederländer haben es nicht viel anders gemacht, nur das Ganze in noch kleinere Einheiten aufgeteilt. Die wenigen Quellen, die sich überhaupt mit Mannschaftsstärken befassen, sprechen davon, daß bei den Dänen die Pikeniere 1 Drittel, bei den Kaiserlichen aber die Hälfte ausgemacht hätten. Letzteres können wir nicht so recht glauben und haben daher beiden Seiten gleich viele Schützen gegeben.

 

Bild links: Schützen-Flügel und Piken-Zentrum

 

Mannschaftsstärken

 

Wir haben die Kavallerie herausgehalten und ebenso die dänische Artillerie. Übriggeblieben sind:

 

4 Regimenter Fußvolk (je 2 protestantische und 2 kaiserliche).

 

Die dänischen IR weisen – von links nach rechts – 16 Schützen, 16 Pikeniere und 16 Schützen auf (je 4 Figuren auf einem Sockel), in Doppelreihe, und marschieren in dieser Schlachtordnung gegen den Feind. Beide IR marschieren nebeneinander.

 

Die beiden kaiserlichen IR verfügen über je 32 Schützen, in Doppelreihe, nebeneinanderstehend. – Zusätzlich haben die Kaiserlichen 2 mittlere Geschütze zu je 6 KP.

 

Beide Seiten verfügen über je 1 Offiziers-Einheit.

 

Bild oben: die Dänen-Infanterie (0ben)

 

Sonderregeln

 

Regimentsverband: Der Zusammenhalt des Regiments ist überaus wichtig. Ein Regiment, das zusammensteht, (die Einheiten eines Bataillons eng beieinander, zwischen den Bataillonen höchstens 1 cm Abstand) erhält je feuernde Einheit plus 1 KP.

 

Ist ein Regiment in drei oder mehr Teile zerrissen (also jeweils über 1 cm von den Kameraden entfernt), gibt es beim Feuern einen Abzug von –1 KP.

 

Offizier: Die Aufgabe des Offiziers besteht vornehmlich darin, die Einheiten eines Regiments wieder zusammenzuführen. Am Anfang einer Runde würfelt er für jedes seiner beiden Regimenter, und die Augenzahl entspricht der Anzahl der Einheiten, die er in Richtung der Kameraden schicken darf. Dabei verbraucht die betreffende Einheit 2 Bewegungspunkt pro zurückgelegtem Zentimeter.

 

Der Offizier sorgt natürlich nur für seine eigenen Regimenter.

 

Sind mehr Einheiten eines Regiments voneinander getrennt, als der Offizier Augen gewürfelt hat, bewegen sich die unversorgten Einheiten 2 cm in Richtung des nächsten Spielfeldrands.

 

Der Offizier hat einen Befehlsradius von 30 cm, er muß sich aber gegebenenfalls selbst bewegen, um Versprengte zu erreichen, und bewegt sich wie normale Infanterie (s. Bewegungstabelle).

 

Der dänische Offizier verleiht der eigenen Einheit, an die er angrenzt (er berührt eine ihrer Sockelseiten mit einer seiner Sockelseiten), beim Feuern plus 1 KP. – Der kaiserliche Offizier kann dies nicht verleihen.

 

Bewegungstabelle:

 

Normale Fläche = 1 BP pro cm

Wald = 3 BP pro cm

Sumpf = 6 BP pro cm

 

Artillerie kann sich nicht bewegen, sondern nur auf der Stelle gedreht werden.

 

Feuerreichweite:

 

Infanterie: 10 cm

Artillerie: 100 cm

Weder Gewehr noch Geschütz können durch den Wald oder ihn hinweg schießen (Sichtbehinderung). Der Sumpf stellt hingegen keine Sichtbehinderung dar.
Bild oben:der dänische Offizier

 

Die Einheit, die beim Feuergefecht Verluste erleidet, zieht sich zusätzlich 2 cm vom Feind zurück.

Die Punktabzugsverlust-Tabelle sei empfohlen:
1 ohne Auswirkung
2-3 1 KP Abzug
4-5 2 KP Abzug
6-7 3 KP Abzug

 

(stark geschwächte Bataillone dürfen sich zu einem vereinigen)

 

Solange die Kaiserlichen die Stellung halten und diese nicht verlassen, dürfen sie Salve feuern (pro Spiel 1x). Dazu erhält die vordere Einheit von ihrem Hintermann plus 2 KP.

 

Schlußregel:

 

Und wie stets gilt, solange ihr euch beim Schlachtnachstellen gut versteht, ist keine der oben genannten Regeln Gebot, sondern freiwillig.