Die Glaubenskriege, 1550 - 1618


Mittwoch, 15. August 2018

Bild oben: Spanier und Holländer

 

Die Situation

 

Viel Auswahl haben wir dieses Mal nicht, die einzige Szene, in der es zum Kampf kommt, ist die, als die protestantischen Fußsoldaten aus ihrem Verhau kommen und die spanische Vorhut angreifen. Sie stürmen mit ihren Piken an, denn erstens wurden damals noch viele Infanterie-Gefechte mit der Pike entschieden (das ändert sich erst im Laufe des 30-jährigen Krieges), und zweitens wähnt man sich ja nur schwachen gegnerischen Kräften gegenüber, die kann man auch mit einem ungedeckten Piken-Block aus dem Weg räumen. Aber die eigenen Arkebusiere hasten ja schon hinterher, um wenigstens die Flanken zu decken. In ihrer Hast, den vermeintlich leichten Sieg zu erringen, versperren die Holländer sogar ihrer eigenen Artillerie das freie Schußfeld.

 

Die Spanier, nur Schützen und Artillerie, sind bestens aufgestellt, um den Protestanten einen heißen Empfang zu bereiten. Übrigens hat die spanische Artillerie freies Schußfeld. Die katholischen Schützen feuern auch mit Musketen (die Gewehre auf der Stützgabel). Hinter ihnen macht sich bereits das zweite Treffen bereit, um, falls notwendig, weiter auf die Niederländer zu schießen, oder aber sofort die Verfolgung aufzunehmen, falls der Gegner lieber die Flucht ergreift.

 

Wir haben folgendes ausprobiert, wenn die Protestanten nicht gleich nach dem ersten feindlichen Feuer das Hasenpanier ergreifen, haben sie unter Umständen eine Chance, in die Reihen der Spanier einzudringen, und im Nahkampf sind sie, zumindest den Arkebusieren, haushoch überlegen.

 

Bild oben: Die Stellung der Spanier

 

Figuren

 

Die Figuren dieser Kriegsepoche sind weitgehend austauschbar, und das umso mehr, als ja noch keine Uniformierung herrscht. Ein Unterschied besteht allerdings, der hier aber noch nicht so recht zum Tragen kommt: die Hosen werden wieder länger. Ausgehend von Deutschland sinken sie bis auf Kniebundlänge und bestimmen ab der Jahrhundertwende (16. Auf 17.) weitestgehend das männliche Erscheinungsbild.

 

Unsere Figuren stammen also im wesentlichen von RED BOX und CAESAR (die marschierenden Arkebusiere bei den Holländern, obwohl wir uns nicht hundertprozentig sicher sind, ob zu der Zeit schon mit „Gewehr über“ marschiert worden ist; eher nicht.

 

Die Geschütze kommen von MARS.

 

Beide Seiten verfügen über etwa 100 Figuren, die Holländer über 2 oder 3 mehr, die Spanier über entsprechend weniger.

 

Bild oben: Die Nachzügler des holländischen Ansturms

Sonderregeln

 

Musketen (nicht Arkebusiere) dürfen Salve schießen (Hintermann muß auf denselben Gegner feuern), ergibt plus 1 KP.

 

Pikeniere erhalten bei Hintermann, der auf denselben Gegner ausgerichtet ist, plus 1 KP. Bei zwei Hintermännern, die auf denselben Gegner ausgerichtet und in keinen anderen Kampf verwickelt sind, erhalten sie sogar plus 2 KP.

 

Bei feindlichem Beschuß keine zusätzlichen KP durch Hintermann.

 

Artillerietreffer: Verfügt eine Einheit beispielsweise nur noch über 2 KP und ein Artillerietreffer verlangt ihr den Verlust von 3 KP ab, so muß der Hintermann den fehlenden KP abgeben. Ist kein Hintermann vorhanden, muß die nächste eigene Einheit im Umkreis von 3 cm dem ausstehenden KP genüge tun; dafür reicht es völlig aus, wenn sich nur eine Figur der am nächsten stehenden Einheit im genannten Umkreis befindet.

 

Bild oben: Der holländische Piken-Block

Reichweiten: Der Einfachheit halber haben alle Gewehre eine Reichweite von 20 cm. Die Geschütze haben alle eine Reichweite von 37,80 m (soll heißen, sie können das andere Ende des Spielfelds erreichen).

 

Die Bewegungsreichweite beträgt in jeder Runde 16 cm. Nicht verbrauchte Bewegungs-Zentimeter verfallen in der nächsten Runde.

 

Die Fahnen-Einheit der Niederländer verleiht allen eigenen Einheiten im Umkreis von 3 cm plus 1 KP. Dabei muß die Fahnen-Einheit aber freies Sichtfeld auf mindestens 2 Figuren der betreffenden Einheit haben. (So, mehr Begünstigung der Protestanten geht nicht.)

 

Bild oben: Die Holländer von der Seite

 

Nächste Woche

 

Beim nächsten Mal stellen wir den zweiten und letzten Teil von Kolyan Ionows Video-Epos zur Schlacht von Molodi 1572 vor. Diesmal erleben wir die Angriffe der Janitscharen und der abgestiegenen Tataren auf die „Wandernde Stadt“, und da geht es hoch her, die Schlacht scheint hier entschieden zu werden, doch laßt euch überraschen.