Die Glaubenskriege, 1550 - 1618

Schlachten

nachgestellte Schlacht


02. April 2017

Bild oben: Blick von oben auf Angreifer und Verteidiger

 

Bild links: Der Angriff an der Stadtmauer unten; links oben kämpfen Pikeniere gegen Pikeniere; rechts unten wird das Geschütz im Mannschaftszug herbeigeschafft; die Sonne brennt heute wirklich mörderisch.

Was stellen wir nach

 

Wie aus dem Schlachtbericht ersichtlich, gibt es bei dieser Belagerung viele kleinere Einzelgefechte, selten aber große Sturmangriffe oder Ausfälle. Wir versuchen daher, eine solche kleinere Unternehmung darzustellen. Die Belagerer (in Grau und Dunkelbraun) dringen an zwei Stellen mit Infanterie und Reiterei in Paris ein, sogar ein Geschütz wird im Mannschaftszug (links unten) mitgeführt.

 

Die Belagerten (in Grün und Hellbraun) haben nicht annähernd so viele Soldaten zur Hand wie ihre Gegner, aber dafür kommen die Mönche und die Bürger in Scharen herbei, um die Dächer und Vorsprünge zu besetzen und Steine und anderes auf die Feinde zu werfen.

 

Da die Mönche und Bürger keine vollwertigen Soldaten sind, brauchen sie natürlich Masse. Wir schlagen ein Verhältnis von 115 Belagerten zu 85 Angreifern vor, wobei ca. 1 Drittel der Verteidiger Pikeniere und Musketiere sein dürfen.

 

Natürlich stellen wir nicht Paris nach. Eine exakte Wiedergabe im Maßstab 1:72 würde Wochen und Monate an Vorbereitungen in Anspruch nehmen. So etwas überlassen wir gern den Dioramenbauern, die dafür ein ganzes Jahr und mehr ansetzen. Uns geht es ja darum, mit wenigen Vorbereitungen eine Schlacht zu schlagen, die brutto drei bis vier Stunden dauert (also einschließlich Auf- und Abbau, wobei die Netto-Spielzeit um die zwei Stunden in Anspruch nehmen sollte).

 

Bild oben: Hier ein besserer Blick auf die kämpfenden Pikeniere.

Womit stellen wir nach

 

Da wir, wie die meisten Schlachtenlenker auch, keine Nachbildung von Paris zur Hand haben, müssen wir in unserer Grabbelkiste nachschauen, was sich finden läßt. Reste und Unfertiges, Abgebrochenes, die bedauernswerten Reste einst stolzer Burgen und Zweckentfremdetes aus mehreren Jahrzehnten findet sich hier. Wir sammeln zum Beispiel schon seit vielen Jahren das Styropor aus den Paketen, das als Stoßdämpfer für die darin befindlichen Waren dient. Viele davon haben ganz tolle Formen und lassen sich mit einiger Phantasie und wenig Arbeit in eine Festung, ein Schiff oder ein Gebäude umwandeln. Wer den Kunststoff gerade nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung hat, das Zeug gibt es auch in jedem Baumarkt.

 

Alle „Bauten“ lassen sich ohne großen Aufwand umgruppieren, um so eine andere Ecke von „Paris“ zu gestalten.

 

Die Figuren stammen ebenfalls aus allen möglichen Schachteln. Wir nehmen die Kriegsmönche von RED BOX (wer sich die nicht für diese eine Schlacht eigens zulegen will, kann auch gern die „Pilgerväter“ von IMEX (0821) nehmen, die lassen sich bei anderer Gelegenheit auch als Bauern oder Partisanen im Dreißigjährigen Krieg verwenden). Gern nehmen wir auch wieder von MARS die „Frühen Schweden“.

 

Bild links: Der Einbruch der Belagerer mit Reiterei auf den großen Platz.

 

Sonderregeln

 

Da hier nur einige hundert Kämpfer aufeinanderprallen, taugt unser 40:1 Maßstab wenig. 5:1 bis 10:1 sind da schon besser.

 

Wir empfehlen, gleichfalls hier bei den Ergebnissen der Feuer- und Nahkämpfe die Punktabzüge bei den Plattformen entfallen zu lassen; wenn eine Einheit beim Kampf unterliegt, ist sie zur Gänze erledigt und wird vom Spielfeld genommen. – Es hat aber auch seinen Reiz, das Abzugssystem beizubehalten.
Ganz nach eurem Gusto.

 

Wer sich in einem Gebäude, auch dem Dach eines solchen oder an sonstwie geschütztem Ort befindet, erhält + 1 Kampfpunkt (KP).

 

Sonderregeln wie Offiziers-Bonus oder Regiments-Zusammenhalt entfallen, hier kämpft (fast) Mann gegen Mann.

 

Bürger/Mönche haben 3 KP

 

Kürassiere haben beim Feuern aus ihren Pistolen 4 KP, im Nachkampf mit dem Schwert 3 KP. Ihre Gegner verlieren beim Nahkampf mit ihnen 1 KP.

 

Kürassiere müssen nicht „karakolieren“, um ihre Pistolen einzusetzen, sie können damit auch einen allzu vorwitzigen Frechling vom Dach holen.

 

Pikeniere haben natürlich keine Feuerkraft, deswegen empfiehlt es sich, sie in Gruppen oder im Pulk vorgehen zu lassen.

 

Bild oben:  Mehr Bürger strömen herbei, eine Kanone wird ebenfalls in Stellung gebracht.

 

Bild links: Blick auf den Rand des großen Platzes.

 

Nachgedanke

Die „Kämpfe um Paris“ haben uns Spaß gemacht und wir planen, das auch mit weiteren Belagerungen auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Allerdings muß ein Sturmangriff oder ein Ausfall dabei im Mittelpunkt stehen, denn die reinen Artilleriegefechte, das Vorantreiben der Gräben oder Minen in den Stollen anzubringen, sind doch etwas arg langweilig. Wer da jedoch ein gutes System kennen sollte, bitte dringend bei uns melden (s. Impressum), wir gestehen freimütig, auf diesem Sondergebiet noch nie etwas richtig Spannendes angetroffen zu haben.

 

Und wie stets gilt, dies alles sind nur Vorschläge. Laßt euch davon anregen, das für euch Beste zu finden.